Doppelpack von Robert Glatzel reicht dem HSV nicht: "Zu wenig von uns!"
Kiel/Hamburg - Das war ärgerlich! Trotz der Saisontore Nummer neun und zehn von Robert Glatzel (29) hat der Hamburger SV am Samstagnachmittag bei Holstein Kiel nach einer dramatischen Schlussphase mit 2:4 (0:1) verloren.
Der HSV kam schwer in die Partie und lief bereits nach 20 Minuten nach einem verwandelten Elfmeter von Steven Skrzybski (30) einem Rückstand hinterher. Wieder einmal musste man sagen! Denn noch nie in dieser Saison konnten die Rothosen auswärts mit einer Führung in die Halbzeit gehen. So war es auch in Kiel der Fall.
"Wir haben uns in der ersten Stunde viel zu wenige Chancen erarbeitet", kritisierte Glatzel sein Team. "Kiel hingegen ist zu leicht zu seinen Gelegenheiten gekommen."
Nach dem Seitenwechsel hatte die Walter-Elf zwar immer noch so seine Probleme mit den Störchen, doch der Torjäger hätte um ein Haar den Ausgleich besorgt. Sein Kopfball-Aufsetzer klatschte aber nur gegen die Latte (53.). Kurze Zeit später fiel das 0:2 durch Benedikt Pichler (57.).
Vieles deutete nun auf ein Desaster an der Förde hin, aber nicht mit Glatzel. "Wir haben trotzdem die Qualität, immer zurückzukommen", sagte er deutlich. "Das haben wir auch heute wieder gezeigt." Mit einem Doppelpack sorgte der 29-Jährige binnen neun Minuten für den Ausgleich (71. und 80.). Der HSV konnte die Partie nun auf seine Seite ziehen und spielte weiter nach vorne.
HSV-Stürmer Robert Glatzel findet Auswärtsschwäche unerklärlich
Doch genau das war der Fehler. Die Rothosen sind nach dem 2:2 "nicht geduldig geblieben", wie Glatzel monierte. "35, 40 Minuten reichen einfach nicht gegen so eine Mannschaft wie Kiel." Und so drehten die Störche noch einmal auf und gewannen am Ende verdient mit 4:2.
"Insgesamt ist der Kieler Sieg verdient, insbesondere aufgrund der ersten Stunde ist es für uns eine verdiente Niederlage, was sehr enttäuschend ist", stellte der Angreifer klar. "Wir haben es heute insgesamt nicht verdient, das Spiel zu gewinnen, da es insgesamt einfach zu wenig war."
Während der HSV alle zwei Wochen im heimische Volksparkstadion wahre Fußballfeste feiert, so lässt er auswärts alle zwei Wochen die Punkte liegen. "Es ist schwer zu erklären, was auswärts los ist", zeigte sich Glatzel fast schon resignierend. "Dass wir zu Hause von der ersten Minute an ein Feuerwerk abbrennen und da so gute Energie auf den Platz kriegen und hier zum wiederholten Male langsam ins Spiel kommen."
Ganz im Gegenteil zu den Kielern. Die hätten laut dem Doppel-Torschützen "gebrannt". Und das nächste Auswärtsspiel für den HSV wird nur unwesentlich einfacher. Am 1. November (18.30 Uhr) geht es zum Stadt-Rivalen FC St. Pauli - und mit so einer Leistung wie am Samstag könnte es nicht nur dort ein böses Ende nehmen, sondern auch am Ende der Saison.
Titelfoto: Axel Heimken/dpa