Wirbel um Rekord-Transfer! Bundesligist verteidigt umstrittenen Neuzugang

Kiel - Bundesliga-Aufsteiger Holstein Kiel konnte mit US-Nationalspieler John Tolkin (22) einen dicken Fisch an Land ziehen. Doch die Freude über die Verpflichtung des Linksverteidigers ist bei den Fans nicht allzu groß - sodass sich der Klub direkt zu einer Stellungnahme genötigt sah!

Der Wechsel von John Tolkin (22, r.) zu Holstein Kiel schlug umgehend hohe Wellen.
Der Wechsel von John Tolkin (22, r.) zu Holstein Kiel schlug umgehend hohe Wellen.  © Eduardo Munoz Alvarez/FR171643 AP/dpa

Am gestrigen Donnerstag gaben die Störche Tolkins Wechsel von den New York Red Bulls an die Kieler Förde bekannt. Unter dem Verpflichtungspost meldeten sich aber primär kritische Stimmen zu Wort: So soll der 22-Jährige in der Vergangenheit auf Social Media umstrittene Posts gelikt haben.

Der norddeutsche Klub reagierte bereits am nächsten Tag auf die Kontroverse um seinen Rekordtransfer.

"In der Vergangenheit hatte er einige Posts gelikt, die im Zusammenhang mit Genderidentität, der Coronapandemie und Verschwörungstheorien stehen", schrieb der Bundesligist.

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Konkreter ging der Tabellen-Vorletzte nicht auf die Art der Beträge ein, unter dem Vorstellungspost des 22-Jährigen fanden sich aber Screenshots von Tolkins Likes: So versah er etwa zahlreiche Posts mit "Gefällt mir", die die Erde als Scheibe bezeichnen, in anderen wurde darauf verwiesen, dass der Nationale Transgender-Tag besser am 1. April stattfinden sollte.

Für Holstein Kiel liegt dieses Verhalten allerdings in der Vergangenheit: Man habe bereits vor der Verpflichtung mit dem US-Amerikaner gesprochen, der "glaubwürdig dargelegt [hat], dass er mit diesen Likes niemanden verletzen oder beleidigen wollte".

John Tolkin entschuldigt sich für umstrittene Social-Media-Likes

John Tolkin nahm mit den USA an den Olympischen Spielen in Paris teil - bereits in diesem Rahmen entschuldigte er sich für seine Social-Media-Likes.
John Tolkin nahm mit den USA an den Olympischen Spielen in Paris teil - bereits in diesem Rahmen entschuldigte er sich für seine Social-Media-Likes.  © Paul ELLIS/AFP

Auch Tolkin selbst kam in der Stellungnahme der Kieler zu Wort und versicherte, "dass ich alle Menschen respektiere, unabhängig ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität".

Der 22-Jährige erklärte: "Ich bedauere, dass Dinge, die ich in der Vergangenheit in meinen Social-Media-Aktivitäten gemacht habe, Menschen verletzt, irritiert oder beleidigt haben könnten."

Das lasse sich mit seinen persönlichen Werten nicht vereinbaren: "Daher schmerzt es mich jetzt umso mehr, dass mein Start hier bei Holstein Kiel von diesem Thema begleitet wird. Ich will mich auf den Fußball konzentrieren und dem Verein und der Mannschaft sportlich helfen."

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Bei den Fans hat er allerdings trotz seiner Entschuldigung kein gutes Standing - die Kritik an dem viermaligen US-Nationalspieler nahm nach seinem Statement nicht ab, sondern eher zu.

Titelfoto: Eduardo Munoz Alvarez/FR171643 AP/dpa

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