Zurück zur Viererkette? Herthas Schwarz denkt über Systemumstellung nach
Berlin - Die schlechte Nachricht gab es vorweg: Hertha BSC muss beim schweren Auswärtsspiel in Freiburg (Samstag, 15.30 Uhr/Sky) auf Stevan Jovetic (33) verzichten. Wieder einmal kehrt der Stürmer verletzt aus einer Länderspielpause zurück.
Das kennen die Hertha-Fans bereits. Kaum hat der ehemalige ManCity-Star annähernd seine Form gefunden, bremst ihn die nächste Verletzung (Wade) wieder aus.
In Sarkasmus flüchten wollte Sandro Schwarz (44) aber nicht. "Ich versetze mich in die Lage des Spielers, der auch darüber enttäuscht ist. Wir hatten auch die Hoffnung, dass er die guten Länderspiele und sein Tor gegen Hoffenheim mitnimmt", erklärte der Hertha-Coach auf der Pressekonferenz. "Es ist auch für uns ärgerlich, dass ein weiterer sehr guter Spieler am Wochenende ausfällt."
Im Angriff ist sein Ausfall wohl noch am leichtesten zu verschmerzen. Vier Stürmer streiten um zwei Plätze. Da wäre zum einen Dodi Lukebakio (25). Herthas gefährlichster Angreifer sammelte mit starken Auftritten für Belgien Argumente, ebenso wie Jessic Ngankam (22), der bei seinem U21-Debüt gleich getroffen hat.
Gleich dreifach netzte Wilfried Kanga (25), der nach seiner Verletzung zurück in die Startelf drängt und den bislang torlosen Winter-Neuzugang Florian Niederlechner (32) ersetzen könnte. "Willi hat die Länderspielpause sehr gut genutzt. Dennoch müssen wir gucken, welche Konstellation vorne passt."
Hertha BSC: Marc Oliver Kempf droht erneut auszufallen
Das Stürmer-Puzzle hat begonnen und auch hinten muss Schwarz genau überlegen. Mit Marc Oliver Kempf (28) droht der nächste wichtige Spieler die Partie bei seinem Ex-Klub zu verpassen. Hinter dem Innenverteidiger steht noch ein Fragezeichen.
Herthas Abwehrboss musste schon in Sinsheim kurzfristig passen und stieg erst im Laufe der Woche ins Training ein. Mit Agustin Rogel (25), Filip Uremovic (25), Martin Dardai (21), Nachwuchs-Talent Pascal Klemens (18) oder auch Marvin Plattenhardt (31) und Peter Pekarik (36) stünden zwar genügen Alternativen parat, mit Marco Richter (25) fehlt jedoch ein weiteres wichtiges Element für das zuletzt praktizierte 3-5-2-System.
Auch deshalb denkt der Übungsleiter über eine Systemumstellung nach: "Es gibt schon Optionen, aber auch die Möglichkeit auf zwei Innenverteidiger umzustellen."
Kehrt die auswärtsschwache Alte Dame (acht Niederlagen in Folgen) bei den heimstarken Freiburgern (erst eine Heimniederlage) nun zur Viererkette zurück? Es steht und fällt mit Kempf: "Wenn er fit ist, spielt er", stellte der 44-Jährige klar.
Titelfoto: Soeren Stache/dpa