Zu viel Druck? Hertha braucht das Auswärtsgesicht
Berlin - Das 1:4 gegen Elversberg hat bei Hertha BSC auf die Stimmung geschlagen. Die Berliner haben eine große Chance vertan, im Aufstiegsrennen so richtig mitzumischen. Etwas, das die Alte Dame vergangenes Jahr zu keinem Zeitpunkt der Saison geschafft hat.
Und auch unter Cristian Fiél (44) bleibt das Gefühl: Immer wenn es drauf ankommt, versagen die Nerven. Speziell zu Hause. Drei der vier Heimspiele gingen verloren.
Auswärts allerdings ist man noch ungeschlagen. In Hamburg holte man ein 1:1, es folgte ein spektakuläres 4:3 auf dem Betzenberg sowie ein souveräner 2:0-Sieg in Nürnberg.
Speziell nach dem Sieg bei seinem Ex-Klub vernahm Fiél eine Stimmung in Berlin, als sei der Aufstieg schon sicher, dann aber folgte die Ernüchterung: "Es ist die komplett andere Seite der Medaille. Jetzt ist alles schlecht", so der Hertha-Coach auf der Pressekonferenz.
"Wir hatten am Sonntag keinen guten Tag. Das 4:1 ist eine bittere Pille. Morgen versuchen wir es besser zu machen."
Zum Glück dann in der Fremde. Gegen einen Gegner, der ähnlich wie die Blau-Weißen noch nach der Balance sucht. Karel Geraerts (42) musste bei Schalke schon gehen, so steht am Samstag erneut Interimstrainer Jakob Fimpel (35) an der Seitenlinie. "Er hat im ersten Spiel schon Veränderung vorgenommen. Man sieht, welche Art er spielen lassen will."
Hertha BSC will sich auf Schalke rehabilitieren
Hertha hingegen will nach der Elversberg-Schmach ein anderes Gesicht zeigen - am besten das Auswärtsgesicht der letzten Wochen. Die Heimschwäche und Auswärtsstärke seien laut Fiél aber "kein Thema" in der Kabine.
"Die Jungs würden gerne vor ihren Fans so spielen wie auswärts. Ich habe nicht das Gefühl, dass sie sich zu viel Druck auflasten, auch wenn die Fakten eine andere Sprache sprechen."
Trotz der langen Verletztenliste (sieben Spieler fallen aus) gibt es auch eine gute Nachricht: Deyovaisio Zeefuik (26) hat seine Magenprobleme überwunden. Er mischt auf Schalke wieder mit. "Die Jungs, die von Tag eins dabei sind, haben ihre Qualität, mit der wir auch erfolgreich sein können."
Titelfoto: Daniel Karmann/dpa