So schlagen sich Herthas Exil-Kicker - Teil zwei: Lukebakio, Christensen und Co.
Berlin - Bei Hertha BSC ist im Sommer nach dem Abstieg in die 2. Bundesliga ein großer Kader-Umbruch erfolgt: Einige Spieler sind zu Bundesliga-Klubs gewechselt, andere suchen ihr Glück im Ausland.
So beispielsweise Omar Alderete (26). Der Paraguayer kickte freilich schon seit Sommer 2021 nicht mehr für die Alte Dame, war zuvor an FC Valencia und FC Getafe ausgeliehen. Letztere haben den "Ladenhüter" nun fest verpflichtet, was den Berlinern rund vier Millionen Euro in die klamme Kasse gespült hat.
Besonders in der zweiten Hälfte der vergangenen Saison etablierte sich Alderete bei den Madrilenen zum Stammspieler. In der laufenden Spielzeit entwickelte er sich jedoch zur Teilzeitkraft zurück, wurde an den bisherigen neun Spieltagen nur viermal berücksichtigt.
Der Stammplatz scheint also flöten gegangen zu sein. Das kann sich aber auch schnell wieder ändern, denn der 26-Jährige steht bei den Spaniern noch bis Sommer 2028 unter Vertrag und scheint seine neue sportliche Heimat damit gefunden zu haben. Getafe rangiert zurzeit auf Tabellenplatz 11 in La Liga.
Auch Herthas Königstransfer hat es auf die Iberische Halbinsel gezogen. Nachdem sich Dodi Lukebakio (26) gegen den Abstiegskampf in der Premier League mit dem FC Burnley entschieden hatte, zog es ihn schließlich nach Andalusien.
Dodi Lukebakio hat sich beim FC Sevilla schnell in die Startelf gespielt
Der belgische Nationalspieler heuerte für eine Sockelablöse von 10 Millionen Euro beim FC Sevilla an und tauschte die Tristesse im deutschen Unterhaus gegen die Champions League.
Unter seinem neuen Trainer Jose Luis Mendilibar (62) hat er sich mittlerweile in die Startformation gespielt. Der 26-Jährige erzielte in fünf Einsätzen zwei Tore und durfte für Sevilla auch schon in der Königsklasse ran, einmal über die volle Distanz.
Mit seiner Spielweise hat sich Lukebakio schnell in die Herzen der Fans gespielt, die allerdings aktuell nicht besonders viel Freude an ihrem Klub haben, denn der steckt wider Erwarten ziemlich tief im Tabellenkeller.
Platz 14 klingt zwar erst einmal nicht gefährlich, allerdings trennen die Südspanier gerade einmal zwei Punkte von den Abstiegsrängen. Die Saison ist zwar noch lang, aber zu Beginn muss Dodi nun also doch erst einmal gegen den Abstieg spielen.
Oliver Christensen sitzt bei AC Florenz aktuell nur auf der Reservebank
Etwas überraschend verließ auch Keeper Oliver Christensen (24) den Hauptstadtklub. Nach zwei knappen Auftaktniederlagen mit Hertha packte der Däne seine Koffer, um sein Glück in der Serie A zu suchen.
AC Florenz überwies den Spree-Athenern rund 4,5 Millionen Euro für die Dienste des Torhüters, der sich in zwei Serie-A-Partien von Beginn an beweisen durfte. Am zweiten und dritten Spieltag kassierte der 24-Jährige jedoch insgesamt sechs Gegentore.
Bei der bislang einzigen Niederlage der Fiorentina musste Christensen gegen Inter Mailand gleich viermal hinter sich greifen und findet sich seitdem auf der Reservebank wieder.
Auch in der Conference League durfte der Goalie einmal zwischen den Pfosten stehen. Rein sportlich hat er es von allen betrachteten Abgängen aber am besten erwischt, denn Florenz belegt aktuell den vierten Tabellenplatz in Italiens höchster Spielklasse.
Mit Krzysztof Piatek (28) und Stevan Jovetic (33) haben zwei Hertha-Stars den Verein zudem ablösefrei verlassen - allerdings konnten die Berliner damit zwei saftige Gehälter einsparen.
Während es für den Polen bei Istanbul Başakşehir nach acht Spielen mit keiner Torbeteiligung so gar nicht rund läuft, obwohl er siebenmal in der Startelf stand, konnte Wandervogel Jovetic bei Olympiakos Piräus bereits zwei Liga-Treffer in vier Kurzeinsätzen markieren.
Titelfoto: ANDER GILLENEA / AFP, CRISTINA QUICLER / AFP, Andreas Gora/dpa (Bildmontage)