Wie schon Luca Netz! Nächstes Hertha-Toptalent vor Wechsel nach Gladbach

Berlin - Das dürfte vielen Hertha-Fans nicht schmecken! Der Abgang von Lukas Ullrich (18) nimmt immer festere Züge an, ein Transfer zu Borussia Mönchengladbach soll laut einem Bericht der Rheinischen Post feststehen.

Lukas Ullrich (18) gilt als eines der talentierten Pferde im Stall bei Hertha BSC. Ab Sommer wird er wohl für die Fohlenelf von Borussia Mönchengladbach auflaufen.
Lukas Ullrich (18) gilt als eines der talentierten Pferde im Stall bei Hertha BSC. Ab Sommer wird er wohl für die Fohlenelf von Borussia Mönchengladbach auflaufen.  © Tobias SCHWARZ / AFP

Zu viele Indizien deuten auf den Transfer hin. Nicht nur das Gladbacher Interesse ist seit Monaten verbrieft.

Hinzu kommt die Konkurrenz-Situation bei den Berliner Bundesliga-Profis. Maximilian Mittelstädt (25) verlängerte im Januar seinen Vertrag bis 2025.

Und erst vergangene Woche wurde berichtet, dass man auch mit Kapitän Marvin Plattenhardt (31) auf eine Vertragsverlängerung zusteuert. Er bildet seit Jahren mit Mittelstädt ein Tandem auf der Verteidigerposition links hinten, Ullrichs Stammrevier.

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Dennoch drängt sich die Frage auf: Warum gehen Eigengewächse immer wieder nach Gladbach? Viele Anhänger dürften sich unweigerlich zwei Jahre zurückversetzt fühlen, als der Wechsel von Linksverteidiger-Versprechung Luca Netz (heute 19) zu den Borussen als perfekt vermeldet wurde.

Ex-Hertha-Talent Luca Netz (19) kommt mittlerweile auf 45 Bundesliga-Spiele.
Ex-Hertha-Talent Luca Netz (19) kommt mittlerweile auf 45 Bundesliga-Spiele.  © Sven Hoppe/dpa

Der Unterschied zu heute: Da Netz damals einen laufenden Vertrag bei den Charlottenburgern besaß, wurde eine Ablöse von gut zwei Millionen Euro fällig. Das ist im Fall Ullrich anders, dessen Jugendfördervertrag zum Saisonende ausläuft.

Dieses Schicksal ereilte der Hertha bei Innenverteidiger Jamil Najjar (19) im vergangenen Sommer. Der letztjährige Vizekapitän der U19 verabschiedete sich ebenso gen Gladbach, ohne dass die Berliner auch nur einen Cent Ablöse sahen.

Lukas Ullrich ist deutscher U19-Nationalspieler und mit 18 Jahren Stammkraft in der Regionalliga

Gewohntes Bild: Ullrich läuft seit mehreren Jahren für deutsche Auswahlmannschaften auf, wie hier im Oktober 2022 als Kapitän gegen die Spanier.
Gewohntes Bild: Ullrich läuft seit mehreren Jahren für deutsche Auswahlmannschaften auf, wie hier im Oktober 2022 als Kapitän gegen die Spanier.  © IMAGO / Pressefoto Baumann

Hertha wird also in Ullrich einen potenziellen Nationalspieler für "umme", wie der Berliner sagen würde, verlieren. Ein Eigengewächs, das man sieben Jahre lang ausbildete und das seit Jahren die Herthaner Jugendteams geprägt hat.

Obwohl Ullrich noch A-Junioren spielen könnte, ist er diese Saison bereits Stammkraft der U23 in der Regionalliga Nordost (17 Spiele, zwei Tore, vier Vorlagen).

Zudem spielt der Linksverteidiger seit 2020 ununterbrochen für deutsche Auswahlmannschaften. Zuletzt sogar als Kapitän der U19, für die er als offensiver Flügelverteidiger dreimal traf.

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Seinen Wert stellte Ullrich bei den jüngsten zwei Siegen der Hertha U19 unter Beweis, für die er im Kampf um die Deutschen A-Junioren-Meisterschaft aus der Regionalliga-Elf abgezogen wurde.

Der bevorstehende Abgang des gebürtigen Berliners tut der blau-weißen Fanseele umso mehr weh, da Präsident Kay Bernstein (42) wiederholt den "Hertha-Weg" propagiert hatte. Daraus wird im Fall Ullrich nichts.

Allerdings muss man Bernstein zugestehen, dass man es schon seit über einem Jahr versäumt hat, dem Juwel echte Perspektiven aufzuzeigen. Zum Beispiel einen festen Platz im Trainingskader der Profis oder einen Kurzzeiteinsatz in der Bundesliga.

Titelfoto: Bildmontage: Sven Hoppe/dpa, TOBIAS SCHWARZ / AFP

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