Wie bitte? Leitl sieht Druck beim Gegner, nicht bei Hertha!

Berlin - Berlin zittert! Die Situation bei Hertha BSC wird immer bedrohlicher und jetzt kommt es auch noch zum Abstiegsgipfel in Braunschweig: Der 15. muss zum 16.!

Stefan Leitl (47) sieht Hertha nicht dazu gezwungen im Sechs-Punkte-Spiel gewinnen zu müssen.
Stefan Leitl (47) sieht Hertha nicht dazu gezwungen im Sechs-Punkte-Spiel gewinnen zu müssen.  © Andreas Gora/dpa

Verliert die Alte Dame - und davon ist in der aktuellen Verfassung durchaus auszugehen - ziehen die Braunschweiger gleich. Lediglich das bessere Torverhältnis hält Hertha dann über dem Strich.

Die ohnehin leidgeprüften Fans rechnen bereits mit dem Schlimmsten, hat doch Preußen Münster mit dem Auswärtssieg am Samstag die Situation noch einmal verschärft. Nur einer will von Druck nichts wissen: Stefan Leitl (47) schiebt den Ball lieber zum Gegner.

"Der Druck liegt eher auf Braunschweiger Seite. Man hört die Äußerungen: Sie wollen das Heimspiel gewinnen und nach Punkten gleichziehen. Deswegen bauen sie sich in meinem Empfinden selber Druck auf", so Leitl auf der Pressekonferenz.

Demme nur noch außen vor: Hertha-Flop statt Heilsbringer?
Hertha BSC Demme nur noch außen vor: Hertha-Flop statt Heilsbringer?

"Wir sind in der Situation, dass wir drei Punkte vor und gewarnt sind. Aber wir haben nicht den Druck, dieses Spiel gewinnen zu müssen und das in den Vordergrund zu stellen."

Hertha BSC wartet seit sieben Spielen auf einen Sieg

Marton Dardai befindet sich mit Hertha BSC seit Wochen in einem Negativstrudel.
Marton Dardai befindet sich mit Hertha BSC seit Wochen in einem Negativstrudel.  © Andreas Gora/dpa

Wie bitte? Nicht gewinnen müssen? Zur Erinnerung: Hertha hat in der Rückrunde erst vier Punkte gesammelt. Von den letzten sieben Spielen gingen sechs verloren. Die Abstiegszone rückt immer näher und doch soll der Druck bei Braunschweig liegen? Wohl kaum!

Doch auch der Coach ist sich der Situation bewusst und greift mit solchen Aussagen in die Psycho-Trickkiste. Die ohnehin verunsicherte Mannschaft soll nicht noch mehr verkrampfen.

"Wir müssen in den Vordergrund stellen, dass wir unsere Leistung bringen. Dann können wir gewinnen."

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Das Druck-Spiel soll seiner Mannschaft gar entgegenkommen: "Mit ihren Äußerungen, das Spiel gewinnen zu wollen, haben sie eine Verpflichtung, ein bisschen offener zu sein und uns mehr unter Druck zu setzen. Das gibt uns eventuell Räume."

Mut machen soll ausgerechnet die Schalke-Pleite, als reihenweise Chancen versiebt wurden. Dann aber müssen die Herthaner mehr Zielwasser trinken. "Wir haben viele Dinge gut umgesetzt. Wenn wir es am Ende noch schaffen den Ball über die Linie zu drücken, dann sieht es für uns sehr gut aus."

Titelfoto: Andreas Gora/dpa

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