Fix! Union-Fan Toni Leistner wechselt ausgerechnet zum Erzrivalen
Berlin - Toni Leistner (32), früher Profi bei Dynamo Dresden oder dem HSV, war nach Ende seiner Zeit in Belgien einige Zeit ohne neuen Klub. Das änderte sich am Freitagabend.
Nach sportlich zwei Saisons fernab der Bundesliga-Bildfläche ist Toni Leistner in Fußball-Deutschland wieder in aller Munde!
Der gebürtige Dresdner - für Dynamo bestritt er insgesamt 74 Pflichtspiele im Herrenbereich - heuert bei Hertha BSC Berlin für mindestens zwei Jahre an.
"Toni ist ein Leader, der sich sowohl am Boden als auch in der Luft zu behaupten weiß und die 2. Bundesliga bestens kennt", sagte Herthas Sportdirektor Benjamin Weber (40) bei Leistners Vorstellung. Der Neuzugang, der die Rückennummer 37 erhält, will dagegen "mit Erfahrung vorangehen."
Der Wechsel zum Bundesliga-Absteiger kommt insofern überraschend, da Leistners Leistungshöhepunkt nach seinem missglückten HSV-Abenteuer vorüber schien. Unvergessen: Die Tribünen-Schlägerei am Rande des DFB-Pokalspiels bei Ex-Klub Dynamo Dresden.
Infolge einer unbefriedigenden Saison mit den Hamburgern, an deren Ende der verpasste Bundesliga-Aufstieg stand, flüchtete Leistner im Spätsommer 2021 zu St. Truiden. Immerhin: Beim belgischen Erstligisten wurde er wieder zum Stammspieler und zum Kapitän, wenn er nicht verletzt war.
Und bei Hertha? Dürfte Leistner der routinierte Back-Up für Marc Oliver Kempf (28) und Filip Uremovic (26) werden, die als Stamm-Innenverteidiger eingeplant sind.
Toni Leistner verlebte die beste Zeit seiner Karriere beim Stadtrivalen Union Berlin
Doch fernab der sportlichen und medizinischen Tauglichkeit Leistners, die mancher Hertha-Fan anzweifelt, steht noch eine viel größere Hürde: Leistners Union-Vergangenheit.
Vier ganze Jahre hielt der eisenharte Manndecker seine Knochen für die Köpenicker hin. Union ist der Profi-Klub, für den Leistner in seiner Karriere die meisten Pflichtspiele bestritt und in der damaligen Zeit eine Schlüsselrolle einnahm.
Und bis heute Union-Fan geblieben ist, wie er in einem rbb-Interview erst im März zugab: "Wer meine Instagram-Storys gesehen hat, der weiß, dass ich auch beim Spiel von Union in Amsterdam war. Da war ich mit Torsten Mattuschka (42, Botschafter Union Berlin) und ein paar Freunden zusammen im Stadion. Und klar, ich fiebere extrem mit."
Manchem Hertha-Ultra dürften sich bei solchen Aussagen mindestens die Nacken-Haare aufstellen. Ein bekennender Union-Berlin-Fan soll künftig das Abwehrbollwerk der Charlottenburger bilden?
Der Abschluss des Transfers birgt auch ein wenig Zündstoff.
Erstmeldung: 19.29 Uhr
Aktualisierung: 22.17 Uhr
Titelfoto: Bildmontage: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa