Von Schwarz rasiert: Verlässt Boyata Hertha BSC jetzt noch?
Berlin - Binde weg, Stammplatz futsch und jetzt der Abgang? Bei Dedryck Boyata (31) und Hertha BSC stehen die Zeichen offenbar auf Trennung. Bei der Derby-Pleite gegen den 1. FC Union Berlin (1:3) fehlte der Belgier komplett im Aufgebot. Verletzt war er nicht. Das gab Sandro Schwarz im Sky-Interview zu.

"Wenn keine Verletzung vorliegt, ist es eine sportliche Entscheidung, die zu treffen ist. Die haben wir heute getroffen", sagte der neue Trainer. Stattdessen erhielt Neuzugang Filip Uremovic (25) den Vorzug. Er habe den Trainingsrückstand aufgeholt.
Wirklich Stabilität konnte der Kroate der Defensive aber nicht geben. In zwei Pflichtspielen kassierte die alte Dame bereits sieben Gegentore. Hertha ist schon wieder eine Schießbude!
Schon beim Pokal-Aus in Braunschweig wurden die Schwächen gnadenlos aufgedeckt. Boyata selbst gab bei zwei Gegentoren keine glückliche Figur ab. Dass er aber nichtmal auf der Bank saß, kommt überraschend.
Der nächste Nackenschlag für den 31-Jährigen. Erst in der Vorbereitung hatte Schwarz dem Verteidiger die Kapitänsbinde weggenommen und an Marvin Plattenhardt (30) übergeben. Nun riecht es nach Abschied.
Erst recht nach dem Auftritt von Fredi Bobic (50) im Doppelpass, der andeudete, dass er womöglich mit dem Kopf nicht ganz bei der Sache ist und dementsprechend auch die Mitspieler runterziehe. "Er hilft uns sportlich aktuell nicht weiter", so der Manager bei Sport1.
Fredi Bobic bestätigt möglichen Verkauf von Dedryck Boyata
Der 50-jährige bestätigte, dass sich bis zum Ende der Transferperiode noch einiges tun werde - allerdings eher auf der Abgabeseite. Auf die Frage, ob seine Nicht-Berücksichtigung ein Zeichen sei, dass Hertha Boyata verkaufen wolle, sagte Bobic: "Ja. Oder er trainiert so überragend, dass wir an ihm nicht mehr vorbeikommen."
Der Abwehrboss, der vergangenes Jahr noch seinen Vertrag verlängert hatte, will unbedingt zur WM. Zuletzt gab es Gerüchte aus der Türkei. Sein Marktwert liegt bei geschätzten 3,5 Millionen Euro.
Boyata war nicht der einzige Prominente, den Schwarz lieber Zuhause ließ. Unter anderem fehlten Ex-Milan-Star Krzysztof Piatek (27), Maximilian Mittelstädt (25), Jurgen Ekkelenkamp (22) und Omar Alderete (25) im Aufgebot. Allesamt Verkaufskandidaten.
Erstmeldung um 11.33 Uhr, aktualisiert um 14.31 Uhr
Titelfoto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa