Hertha schreibt Fußball-Geschichte: Vier Dardais, aber keine Punkte

Düsseldorf/Berlin - Willkommen in der wohl stärksten 2. Liga aller Zeiten! Hertha BSC hat zum Auftakt gleich einen Dämpfer hinnehmen müssen. Gegen Fortuna Düsseldorf kassierten die Blau-Weißen ein 0:1 (0:0).

Herthas Florian Niederlechner ackerte gewohnt viel, hatte aber als alleinige Spitze einen schweren Stand.
Herthas Florian Niederlechner ackerte gewohnt viel, hatte aber als alleinige Spitze einen schweren Stand.  © Marius Becker/dpa

Der Hauptstadtklub war hier nicht die schlechtere Mannschaft, machte es den Hausherren beim Gegentor durch Daniel Ginczek (51. Minute) aber zu einfach. Einmal haben sie gepennt und wurden prompt bestraft.

Fußballgeschichte wurde dennoch geschrieben. Durch die Einwechslung von Palko und Bence Dardai, sowie Marton in der Startelf standen alle drei Dardai-Brüder auf dem Feld - mit Papa Pal an der Seitenlinie. Diese Kombi gab es im deutschen Profifußball noch nie.

"Wir wollen wissen, wo wir stehen", kündigte Hertha-Sportdirektor Benjamin Weber (43) noch am Sport1-Mikrofon an. Nach dem Spiel ist klar: Ansätze sind da, alte Probleme aber auch.

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Hertha hatte das Geschehen in der ersten Hälfte gut im Griff. Die Gäste standen kompakt, hauten sich in die Zweikämpfe und versuchten zu kontern. So wie in der 15. Minute.

Ein eigener Eckball flog den Hausherren um die Ohren. Fabian Reese nahm Tempo auf, spielte dann aber einen zu unsauberen Pass auf Marten Winkler, der den Ball nicht mehr kontrollieren konnte. Da war mehr drin!

Rückkehrer Palko Dardai (r.) feierte nach 30 Minuten sein Comeback. Später wurde auch noch sein jüngerer Bruder Bence eingewechselt.
Rückkehrer Palko Dardai (r.) feierte nach 30 Minuten sein Comeback. Später wurde auch noch sein jüngerer Bruder Bence eingewechselt.  © Marius Becker/dpa

Daniel Ginczek tut Hertha BSC weh

Der erste Torschuss ist drin: Düsseldorfs Torschütze Daniel Ginczek (l.) jubelt mit Andre Hoffmann.
Der erste Torschuss ist drin: Düsseldorfs Torschütze Daniel Ginczek (l.) jubelt mit Andre Hoffmann.  © Marius Becker/dpa

Es blieb bei Ansätzen: Dass Florian Niederlechner im letzten Moment noch geblockt wurde, war noch das Gefährlichste. Da bei der Fortuna noch weniger zusammenlief, blieben die Berliner die bessere Mannschaft.

Einziger Wermutstropfen: Winkler musste nach einer halben Stunde verletzt runter. So feierte Palko Dardai sein Comeback.

Ein Einwurf kurz nach dem Seitenwechsel stellte den Spielverlauf dann aber auf den Kopf. Zimmermann hatte viel Zeit zu Flanken und fand den ebenfalls sträflich alleingelassenen Ginczek. Seinen Kopfball setzte er ins lange Eck zum 0:1. Mit der ersten Torchance ging Düsseldorf in Führung, weil Hertha wieder einmal gepennt hat!

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Jetzt waren die Gäste gefordert, die auch sofort die passende Antwort geben wollten. Chancen waren da, es fehlte aber weiter an der nötigen Effizienz im Abschluss.

Die Berliner drückten, konnten ihren Sturmlauf aber nicht mehr belohnen. Daran änderte auch das Profi-Debüt des jüngsten Dardai-Sohnes Bence nichts mehr.

Elf Jahre nach der Skandal-Relegation und dem letzten Abstieg starten die Herthaner mit einer unglücklichen Niederlage in die 2.Liga-Saison.

Statistiken zum Zweitliga-Spiel Fortuna Düsseldorf gegen Hertha BSC

Fortuna Düsseldorf - Hertha BSC 1:0 (0:0)

Aufstellungen:

Fortuna Düsseldorf: Kastenmeier - Zimmermann (85. Uchino), A. Hoffmann, de Wijs (62. Siebert), Gavory - Sobottka, Tanaka - F. Klaus (85. Niemiec), Appelkamp, Iyoha (69. Y. Engelhardt) - Ginczek (69. Vermeij)
Hertha BSC: O. Christensen - Zeefuik, Leistner, Kempf, Dudziak - Klemens (78. Dardai), M. Dardai - Winkler (29. Palko Dardai), Richter, Reese - Niederlechner (68. Scherhant)

Schiedsrichter: Christian Dingert (Lebecksmühle)

Zuschauer: 40.466

Tore: 1:0 Ginczek (51.)

Gelbe Karten: Sobottka (1), A. Hoffmann (1), Uchino (1) / Niederlechner (1), Richter (1)

Beste Spieler: A. Hoffmann, Sobottka / Zeefuik, Richter

Titelfoto: Marius Becker/dpa

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