Tunnel-Traumtor lässt Magath hoffen: Hertha BSC jubelt beim FC Augsburg!
Augsburg/Berlin - Hertha BSC hofft wieder! Die Alte Dame hat beim Abstiegsgipfel beim FC Augsburg ein wichtiges Ausrufezeichen gesetzt! Die Berliner siegten dank eines Traumtores von Suat Serdar (49. Minute) beim FCA mit 1:0. Es war der erste Auswärtssieg seit Mitte Oktober.
Vor Beginn nahm FCA-Trainer Markus Weinzierl vor 28.523 Zuschauer in der WWK Arena und nach der knappen 0:1-Niederlage beim FC Bayern München drei Veränderungen vor.
Daniel Caligiuri, Florian Niederlechner (beide nicht im Kader) und Ruben Vargas (Bank) wurden durch Mads Pedersen, Michael Gregoritsch sowie Alfred Finnbogason ersetzt.
Felix Magath krempelte die Startelf nach der Derby-Blamage gegen den 1. FC Union Berlin (1:4) hingegen kräftig um (fünf Wechsel). Ishak Belfodil nahm "Quälix" gar nicht erst mit nach Augsburg. Ebenso wenig den verletzten Stevan Jovetic sowie Myziane Maolida und den Bundesligadebütanten Julian Eitschberger (alle nicht im Kader). Zudem fehlte Linus Gechter wegen einer Erkältung.
Stattdessen vertraute der Übungsleiter auf Marvin Plattenhardt, Kevin-Prince Boateng, Serdar, Marco Richter und Davie Selke.
Gerade Boateng sollte die Mannschaft als Leader anführen, einen Weckruf hätte aber offenbar Lucas Tousart benötigt, als er leichtfertig am eigenen Strafraum den Ball wieder hergab. Gregoritsch zog sofort ab, verfehlte den Kasten allerdings knapp (3.).
Die Anfangself des FC Augsburg
Die Startelf von Hertha BSC
Suat Serdar bringt Hertha BSC beim FC Augsburg sehenswert in Führung
Die Berliner warfen sich zwar in die Zweikämpfe, liefen jedoch nur hinterher. Augsburg drückte in der Anfangsphase auf den Führungstreffer. Nach einer Hereingabe von Hertha-Leihgabe Arne Maier verschätzte sich Dedryck Boyata, sodass Finnbogason völlig frei zum Abschluss kam - direkt in die Arme von Marcel Lotka (11.). Glück gehabt. Da war mehr drin.
20 Minuten waren schon gespielt, als sich auch die Gäste anmeldeten. Marvin Plattenhardt fand mit seiner Flanke den eingerückten Peter Pekarik, der die Kugel mit der Fußspitze am Tor vorbeischoss.
Hertha war nun besser im Spiel und versuchte es mit dem Erfolgsrezept wie schon gegen Hoffenheim: Standards von Plattenhardt. Es fehlte aber noch an der letzten Präzision.
Es war ein typisches Kellerduell mit wenigen Highlights. Beide Mannschaften nahmen den Kampf an. Erst Sekunden vor dem Pausenpfiff wurde es nochmal brenzlig, als Pekarik in höchster Not noch vor Pedersen an den Ball kam und klärte.
Die Alte Dame hatte sich in der Pause offenbar viel vorgenommen und kam mit Schwung aus der Kabine. Nach einem Augsburger Einwurf am eigenen Strafraum eroberten die giftigen Gäste das Spielgerät. Richter fand im Fünfmeterraum schließlich Serdar, der den Ball sehenswert mit der Hacke durch die Hosenträger von Rafal Gikiewicz ins Tor beförderte - 1:0 (49.). Was für ein Treffer!
Hertha BSC bringt die Führung beim FC Augsburg über die Zeit und feiert wichtigen Dreier
Die Magath-Elf hatte das Momentum nun auf ihrer Seite. Diesmal war es Serdar, der nach Ballgewinn schnell umschaltete und Richter bediente. Sein Schlenzer ging aber am Tor vorbei.
Doch auch die Fuggerstädter meldeten sich zurück. Bei einer Standardsituation brannte es mal wieder im Gäste-Strafraum. Aus spitzem Winkel traf Gregoritsch per Kopfball aber nur die Latte (56.).
Die Hausherren versuchten weiter nach vorne zu kommen, taten sich gegen tapfer verteidigende Hauptstädter allerdings schwer. Die besseren Chancen hatten weiter die Berliner.
Davie Selke nahm es bei seinem 45-Meter-Sprint mit der gesamten Augsburger Abwehr alleine auf, jagte die Kugel aber über den Kasten (72.).
Der FCA rannte zwar weiter an, doch die Gäste hielten mit viel Kampf und Leidenschaft dagegen. Wirklich brenzlig wurde es auch in der fünfminütigen Nachspielzeit nicht mehr, sodass sich die Blau-Weißen über drei ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf freuen konnten.
Für Hertha geht es in der kommenden Woche mit dem nächsten Kellerduell weiter. Am Sonntag empfängt der Hauptstadtklub den VfB Stuttgart (17.30 Uhr/DAZN). Der FC Augsburg muss nur kurz zuvor beim Aufsteiger VfL Bochum (15.30 Uhr/DAZN) ran.
Titelfoto: Stefan Puchner/dpa