Tabakovic artistisch, Leistner fliegt: Hertha zittert sich zum Heimsieg
Berlin - Die Fluppe trifft wieder! Vier Spiele musste Haris Tabakovic auf einen Treffer warten. Gegen den SC Paderborn war Herthas Torjäger gleich zweifach zur Stelle. Dank des Schweizers siegte Hertha BSC mit 3:1 (2:0).
Kurios: Wenn der 29-Jährige trifft, dann mindestens per Doppelpack.
Bereits nach elf Minuten war der Neuzugang zur Stelle und auch in der zweiten Hälfte konnten sich die Berliner auf ihren Torjäger verlassen. Das 3:1 war nicht nur sein neuntes Saisontor, sondern auch schon der dritte Doppelpack in dieser Saison. Gegen Braunschweig traf er gar dreifach.
Zum Spiel: Die Alte Dame hatte sich nach dem enttäuschenden 1:3 in Nürnberg sichtbar etwas vorgenommen. Sie suchten die frühe Führung und belohnte sich für eine starke Anfangsphase. Der wieder einmal auffällige Fabian Reese nahm es gleich mit zwei Gegenspielern auf und fand in der Mitte Haris Tabakovic. Der Schweizer war einen Tick wacher und spitzelte die Kugel über die Linie -1:0 (11. Minute).
Tor-Bann gebrochen! Die letzten vier Spielen war Herthas Top-Stürmer an keinem Treffer mehr beteiligt.
Mit der Führung im Rücken ließ das Powerplay nach. Die Folge: Paderborn übernahm mehr und mehr die Kontrolle. Erst rettete Ernst stark mit dem Fuß, dann hatte Toni Leistner Glück nicht wegen Notbremse vom Platz zu fliegen.
Der Kapitän riss nach einem Ballverlust Sirlord Conteh um, sah aber nur Gelb. Marton Dardai hätte wohl noch eingreifen können.
Haris Tabakovic schnürt den nächsten Doppelpack: Leistner fliegt vom Platz
Die Alte Dame drohte in dieser Phase mal wieder eine Führung zu verspielen, es spielten nur noch die Gäste, selbst einfache Ballannahmen gelangen nicht mehr. Der Hauptstadtklub schlug aber genau zum richtigen Zeitpunkt zurück.
Marten Winkler nahm Sekunden vor dem Halbzeitpfiff Jonjoe Kenny mit. Der Engländer fackelte nicht lange und legte die Kugel aus spitzem Winkel in die lange Ecke - 2:0- (45.+2). Sein erster Treffer für die Blau-Weißen überhaupt.
Führungen sind bei Hertha in dieser Saison aber so eine Sache. Kaum hatte Schiedsrichter Tom Bauer zur zweiten Hälfte gebeten, da zappelte die Kugel im Netz. Florent Muslija brachte Paderborn zurück (47.). Der Kölner Keller überprüfte zwar noch minutenlang eine mögliche Abseitsstellung, doch der Treffer zählte. Nur noch 1:2 aus Sicht der Gäste.
Die Berliner konnten sich aber auf Reese und Tabakovic verlassen. Wieder war der Schweizer nach einer Reese-Hereingabe zur Stelle. Diesmal artistisch. Die Paderborner konnten den Ball nur noch hinterhergucken. Der Zwei-Tore-Vorsprung wurde wiederhergestellt (54.).
Vorbei war das Spiel damit aber noch lange nicht. Die Gäste glaubten weiter an sich. Ein Angriff folgte dem nächsten. Die Blau-Weißen waren nur noch hintendrin und mussten in der Schlussphase auch noch ohne ihren Kapitän auskommen. Leistner flog mit Gelb-Rot vom Platz. Hertha warf sich mit Mann und Maus in jeden Ball und zitterte sich am Ende mit zehn Mann zum erlösenden Heimsieg!
Statistiken zum Spiel Hertha BSC gegen SC Paderborn
Hertha BSC - SC Paderborn 07 3:1 (2:0)
Aufstellungen:
Hertha BSC: T. Ernst - Kenny, Leistner, Marton Dardai, Karbownik - Zeefuik (65. Klemens), Bouchalakis - Winkler (65. Scherhant), Prevljak (54. Bence Dardai), Reese - Tabakovic (83. Niederlechner)
SC Paderborn 07: J. Huth - M. Schuster (46. Curda), D. Kinsombi (79. Kruse), To. Müller, Hoffmeier - Obermair, Hansen, Muslija (79. Leipertz) - Klaas (63. Grimaldi), S. Conteh (73. Platte) - Bilbija
Schiedsrichter: Tom Bauer (Neuhofen)
Zuschauer: 35832
Tore: 1:0 Tabakovic (11.), 2:0 Kenny (45.+3), 2:1 Muslija (47.), 3:1 Tabakovic (54.)Gelbe Karten: Zeefuik (1), Kenny (2), Niederlechner (2) / Muslija (1)
Gelb-Rote Karten: Leistner (86./wiederholtes Foulspiel) / -
Beste Spieler: Reese, Tabakovic / Obermair, Muslija
Titelfoto: Sören Stache/dpa