Super-Reese in Gala-Form: Warum Herthas Top-Star noch besser wird
Berlin - Der zweite Doppelpack in Folge, fünf Tore in den letzten drei Spielen, eines schöner als das andere - Hertha BSC kann sich auf seinen Unterschiedsspieler verlassen. Einmal mehr war Fabian Reese (27) kaum zu stoppen. Die Berliner haben ihren Super-Reese wieder!

Der 27-Jährige ist in bestechender Form, dabei sieht er sich selbst erst bei 85 Prozent. "Ich habe immer noch ein bisschen Pflegebedarf", sagte der Doppelpacker.
Eine Einschätzung, die bei Herthas kommenden Gegnern keine Jubelstürme auslösen dürfte. Heißt: Da geht noch mehr!
Und das in neuer Rolle. Im 3-5-2-System glänzt Reese auch als Stürmer, auch wenn ihm der Flügel lieber ist. "Es ist eher meine B- oder C-Position." Dafür aber macht es Herthas Unterschiedsspieler, der die Rolle als Stürmer aus Fürth und der Jugend bereits kennt, aber nicht schlecht.
"Wenn man in drei Spielen fünf Tore schießt, dann findet man die Position ganz ordentlich", wollte sich der Goalgetter nicht beschweren.
Nach dem zweiten Sieg in Folge hat die Alte Dame das Abstiegsgespenst erst einmal aus der Stadt verjagt, doch wo wäre Hertha nur, wenn sich der Top-Star in der Vorbereitung nicht so schwer verletzt hätte? Nahezu die komplette Hinrunde fiel der Flügelflitzer aus. Jetzt soll er wieder für den Unterschied sorgen - und tut dies auch.
Fabian Reese glänzt bei Hertha BSC auch als Stürmer

"Andere Spieler bekommen zwei, drei Monate, um wieder zu ihrer Form zurückzukehren, die sie davor hatten. Bei mir war die Erwartungshaltung der Leute zwei, drei Wochen. Das ist zwar ein großes Lob, aber auch viel Druck."
Davon ließ er sich gegen den KSC nichts anmerken. Beim 1:0 haute er den Ball nahezu aus dem Stand mit einer perfekten Flugkurve in die lange Ecke. Keeper Max Weiß (20) konnte der Kugel nur noch hinterhergucken. Ein Tor der Marke "Übung macht den Meister".
"Ich habe letzte Saison schon nach dem Training mit Andi Menger [Torwarttrainer, Anm. d. Red.] aufs leere Tor in die aufgehängten Netze geschossen. Es geht viel um Technik und um die Flugkurve, dass es schwer wird für den Torwart", erklärte Reese. "Als Torwarttrainer weiß man auch, wo die Torhüter eventuell nicht so gerne den Ball hinbekommen."
Beim zweiten Treffer profitierte er von einem Katastrophen-Rückpass, umkurvte den weit aus dem Kasten geeilten Keeper, um dann im Strafraum eiskalt per Lupfer auf 2:0 zu stellen. Schon sein zweites Lupfer-Tor in Folge. "Wenn man einen Lauf hat, viel Vertrauen in seine Fähigkeiten hat, dann denkt man in dem Moment gar nicht darüber nach. Das ist Instinkt."
Jetzt soll auch Spitzenreiter Köln seine Super-Form zu spüren bekommen - dann vermutlich wieder als Stürmer. "Es war zu Beginn vielleicht nicht ganz seine Lieblingsposition", gab Trainer Stefan Leitl (47) erneut zu. "Heute hat er gesagt, dass ich es ordentlich gemacht habe, ihn dort hinzustellen." Das hat er!
Titelfoto: Soeren Stache/dpa