Berlin - Geht jetzt auch das nächste Heimspiel in die Hose? Allein beim Blick auf das Datum dürfte denjenigen, die es gut mit Hertha BSC meinen, angst und bange werden. Ausgerechnet am Freitag dem 13. empfängt die Alte Dame Preußen Münster (18.30 Uhr/Sky).
Gerade bei den Abergläubischen ist der Glaube groß, dass an diesem Tag besonders viele Unglücke passieren können. Dabei darf bei Hertha gegen den Aufsteiger nichts schiefgehen.
Erst recht nicht nach dem unnötigen 1:2 in Fürth. "Man hat schon gemerkt, dass die Truppe sehr enttäuscht war - auch über die Art und Weise", sagte Cristian Fiél (44) auf der Pressekonferenz.
Die schmerzhafte Niederlage wirkt auch Tage danach noch immer, gerade weil sich die Berliner die Pleite selber zuzuschreiben haben. "Uns ist bewusst, dass wir letztlich wieder der Aufbaugegner waren für eine Mannschaft, die in keinem guten Moment ist. Wir sind selber dafür verantwortlich, dass Greuther Fürth wieder nach so vielen Monaten einen Heimsieg errungen hat."
Heimsieg ist ein gutes Stichwort. Davon gelangen erst zwei (bei vier Niederlagen) und das auch nicht gerade souverän. Gegen Regensburg (2:0) erlöste Ibrahim Maza (19) die Blau-Weißen erst spät, gegen Braunschweig (3:1) half ein Ausflug von Keeper Lennart Grill (25).
Für Hertha BSC ist ein Sieg fast schon Pflicht
Jetzt sind drei Punkte eigentlich schon Pflicht. Das waren sie aber auch schon gegen Ulm, als eine zweimalige Führung nicht zum Sieg reichte. "Ob Favorit oder nicht, spielt keine Rolle. Nach dem Spiel gegen Ulm kam die Aussage, dass im Moment die Möglichkeit gar nicht so klein ist, in Berlin zu punkten. Wir müssen uns immer wieder vor Augen führen, dass das nicht sein darf."
Die Vorzeichen sind ähnlich. Als Elfter empfing Hertha vor zwei Wochen mit den Spatzen den Vorletzten der Liga, einen Aufsteiger. Auch jetzt sind die Berliner als Elfter im Mittelfeld fest und empfangen mit Aufsteiger Preußen Münster den Vorletzten der Liga. An der Erwartungshaltung hat sich ebenfalls nichts geändert: Hertha braucht einen Sieg!
"Wenn wir das auf den Platz kriegen, was wir können, dann sind wir schwer zu schlagen", sagt der Trainer. Fiél weiß aber auch, dass sein junges Team noch zu fehlerbehaftet agiert. Zu häufig verlassen sie sich auf den Nebenmann oder auf den Keeper. "Wir müssen jeder in seinem Duell die Verantwortung übernehmen und das Duell am besten gewinnen, weil sonst immer was passieren kann."
Denn eines will Fiél unbedingt verhindern: "Wir wollen auf keinen Fall noch einmal der Aufbaugegner sein."