Schicksalsspiel für Hertha-Coach Fiél? Selbst seine Kinder machen sich Sorgen
Berlin - Vor dem Topspiel am Samstag (20.30 Uhr/Sky) gegen den 1. FC Kaiserslautern hat Hertha-Coach Cristian Fiél (44) einen sehr persönlichen Einblick in sein Seelenleben gegeben.
Der 44-Jährige zeigte sich bei der Pressekonferenz am Donnerstag über weite Strecken noch immer sichtlich niedergeschlagen nach der 0:2-Blamage vom vergangenen Samstag bei Schlusslicht Jahn Regensburg.
Eine Erklärung für den spielerischen Offenbarungseid seiner Mannschaft hatte der Trainer noch immer nicht, zeigte jedoch Verständnis für den Fan-Frust. Die zunehmende öffentliche Kritik hat inzwischen sogar Auswirkungen auf sein Privatleben, gab Fiél ungewöhnlich offenherzig zu.
"Es gibt eine Problematik - und das ist die Schlimmste - wenn die Kinder sich anfangen, Sorgen zu machen und du zu Hause über dieses Thema sprichst und erstmal die Kinder einfangen musst und ihnen sagen musst, dass das der Beruf ist, der solche Dinge mit sich bringen kann", ließ er die versammelte Presse wissen.
Das sei das Einzige, "was in dem einen oder anderen Moment belastend ist". Schließlich seien seine Kinder in einem Alter, in dem es darum gehe, das Leben zu genießen "und nicht sich Sorgen um den Vater zu machen", betonte der zweifache Papa.
Cristian Fiél kündigt vor Kracher gegen Kaiserslautern Veränderungen an
"Fiélo" zog eigens für den Job bei Hertha BSC im vergangenen Sommer mit seiner ganzen Familie von Nürnberg nach Berlin. In der Hauptstadt hatte er zu seiner Zeit als Spieler bei Union Berlin seine Frau Diana (46) kennengelernt.
Ob er seine Zelte jetzt vorzeitig abbrechen muss, könnte sich bereits am Samstag entscheiden, denn auch wenn sich Sportdirektor Benjamin Weber (44) am Dienstag und auch noch einmal in der Pressekonferenz demonstrativ vor seinen Trainer gestellt hat, mutet das Duell gegen die "Roten Teufel" wie ein Schicksalsspiel an.
Denn sollte das Team vor den Fans im heimischen Olympiastadion noch einmal so blutleer und leidenschaftslos auftreten, dürfte die Führungsriege trotz aller Fürsprache wohl keine andere Möglichkeit haben, als die Reißleine zu ziehen.
Damit ein solcher Auftritt nicht noch einmal vorkommt, hat Fiél im Vorfeld des Krachers personelle Veränderungen angekündigt und womöglich auch eine andere Spielidee: "Es ist tatsächlich in meinem Kopf, grundsätzlich etwas zu verändern", ließ der Übungsleiter der Alten Dame etwas kryptisch wissen.
Ob Fabian Reese (27) dabei womöglich wieder von Beginn an auf dem Platz stehen wird, behielt Cristian Fiél noch für sich, deutete aber an, dass er ihm "die eine oder andere Minute mehr" geben könnte.
Titelfoto: IMAGO / Nordphoto