Wer will da noch Bahn fahren? Sängerin Mine zeigt verstörendes Video von Hertha-Fans

Berlin - Tor-Klau, keine Abwehr, keine Punkte, Auswärtsserie gerissen - es war ein gebrauchter Nachmittag für Hertha BSC in Darmstadt. Sympathiepunkte haben auch die Fans nach dem Spiel nicht gesammelt. Die Sängerin Mine (38) berichtete auf Instagram von widerlichen Vorfällen während der Bahnfahrt.

Die Sängerin Mine (38) hielt die Vorkommnisse in ihrer Instagram-Story fest.  © Britta Pedersen/dpa, Screenshot Instagram/minemusik

"Ich wollte ein Wasser kaufen gehen. Bin nur durchgelaufen. Wurde mehrfach angefasst und belästigt", berichtete die 38-Jährige auf der Rückfahrt nach Berlin.

So hielt die Musikerin auf dem Handy fest, wie ein betrunkener Hertha-Fan, der sie vorher verfolgt und angefasst haben soll, vor den Toiletten austickt und ihr schlimme Wörter an den Kopf wirft: "Halt deine Fresse jetzt. Du verf*ckte H*ure."

Auch der Gang durch das Abteil, vorbei an den besoffenen, meist jungen Männern, gleicht einen Spießroutenlauf. "Sie gehört uns" ist dabei deutlich zu hören.

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Andere Hertha-Fans haben offenbar versucht, einen völlig betrunkenen Kumpel vor der Security zu verstecken, weil es wohl einen Übergriff gab. Sein Spitzname: "Behindertenschläger".

Auch von Rassismus spricht die Songwriterin: "Gerade ist eine Person eingestiegen, die als asiatisch gelesen wurde, und die schreien 'Schingschangschong' und 'Nudelpfanne'."

Offenbar nicht der einzige Vorfall dieser Art. "Habe mehrfach rassistische Kommentare gehört. Hier als nicht-weiße Person mitzufahren, ist gefährlich."

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Für Hertha BSC gab es in Darmstadt nichts zu holen.  © Uwe Anspach/dpa

Auch sie musste sich einiges anhören und veröffentlichte eine kleine Zusammenfassung. Darunter "Süße, geiler Bock, lecker, geile Raverin", aber auch "Hu*e" und "Fot*e". Es wurde demnach gepfiffen, zugegriffen, gepöbelt. Eingegriffen wurde der Sängerin zufolge jedoch nicht.

Inzwischen hat auch Hertha auf die Vorfälle reagiert und sich öffentlich für das Verhalten seiner Fans entschuldigt. Der Klub bedauere die beschämenden Vorkommnisse.

"Rassistische und sexistische Beleidigungen dürfen nirgends einen Platz finden. Verunglimpfende Personen ändern sich nur dann, wenn sich das gesamte Klima ändert - das kann uns nur zusammen gelingen", heißt es in dem Statement. "Dementsprechend werden wir auch in Bezug auf die Ereignisse vom Samstag explizit die Gespräche mit unseren Fans suchen."

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Eine Sprecherin der Bundespolizei bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass gegen einen 42-Jährigen aus einer Fangruppe Ermittlungen wegen Beleidigung aufgenommen wurden. Die Polizei habe dazu auch Videomaterial erhalten. Der Mann konnte in Berlin im Zug ausfindig gemacht werden. Er sei der Polizei bereits wegen ähnlicher Vorfälle bekannt.

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