Reese schenkt Tabakovic ein Tor: Hertha siegt bei Dardai-Abschied
Berlin - Dardai-Aus, Sondertrikot, Unruhe bei Investor 777 - schon vor dem letzten Heimspiel war bei Hertha BSC wieder jede Menge los. Und auch beim 3:1 (2:1) gegen Kaiserslautern war einiges geboten. Beim Abschied von Pal Dardai präsentierte sich seine Elf in Torlaune.
Für die Alte Dame ging es sportlich um nichts mehr - und das merkte man zunächst. Die abstiegsbedrohten Gäste waren hier die tonangebende Mannschaft.
Dann aber meldete sich Hertha an. Zunächst scheiterte noch Haris Tabakovic noch an Keeper Kral, die Hausherren blieben aber dran und nutzen das Chaos.
Tabakovic war schon zum Einschieben bereit, wurde aber im Fünfmeterraum gefällt. Schiedsrichter Daniel Schlager zeigte auf den Punkt. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte den Strafstoß - 1:0 (20.)
Tolle Geste: Vor der Ausführung schnappte sich Fabian Reese (beide wechseln sich bei Elfmetern ab) den Ball, überließ die Kugel aber doch den Top-Torjäger. Eigentlich wäre Reese wieder an der Reihe gewesen. Der Schweiz-Bosnier aber hat gute Chancen auf die Torjägerkanone.
15 Minuten später stand Tabakovic erneut im Mittelpunkt, als er frei stehend aus etwa acht Metern das Spielgerät über den Kasten jagte. Das hätte das 2:0 sein müssen.
Fabian Reese macht mit Traumtor alles klar
Stattdessen aber kassierten die Berliner den Ausgleich. Marlon Ritter nahm es beim Freistoß ganz genau und jagte die Kugel traumhaft mithilfe der Unterkante der Latte ins Netz (39.).
Das letzte Wort vor der Pause hatten aber die Berliner. Reese machte mit einem Einwurf das Spiel schnell, fand im Strafraum den startenden Jeremy Dudziak, der sich stark behauptete und vor dem Tor cool blieb. Die erneute Führung (45.+3.).
Es blieb auch im zweiten Abschnitt ausgeglichen. Lautern wollte den Ausgleich, Hertha die Entscheidung. Reese scheiterte jedoch am Pfosten.
Nur sechs Minuten später war dann aber Kral machtlos. Einmal mehr war die Reese-Show angesagt. Herthas Flügelflitzer eroberte erst den Ball und jagte ihn dann humorlos aus etwa 25 Metern in die Maschen (67.).
Der Hauptstadtklub konnte sich mit dem Heimsieg für die Pokalschmach revanchieren, viel Wichtiger: Die Mannschaft hat Pal Dardai damit den perfekten Abschied beschert. In seinem letzten Heimspiel als Hertha-Trainer holte er noch einmal drei Punkte.
Statistik zum Spiel Hertha BSC gegen Kaiserslautern
Hertha BSC - 1. FC Kaiserslautern 3:1 (2:1)
Hertha BSC: T. Ernst - Kenny, Gechter, Marton Dardai, Dudziak (83. Pekarik) - Hussein (62. Kempf), Zeefuik - Palko Dardai (79. Winkler), Maza (79. Scherhant), Reese - Tabakovic (83. Niederlechner)
1. FC Kaiserslautern: Krahl - Zolinski (32. Opoku), J. Elvedi, Tomiak, Puchacz - Soldo (64. Klement) - Ritter, Raschl (85. Abiama) - Zimmer, Redondo (85. Aremu) - Ache
Schiedsrichter: Daniel Schlager (Rastatt)
Zuschauer: 67144
Tore: 1:0 Tabakovic (19./Foulelfmeter), 1:1 Ritter (39.), 2:1 Dudziak (45.+3), 3:1 Reese (67.)
Gelbe Karten: Zeefuik (5), Winkler (7) / J. Elvedi (4), Zolinski (2), Zimmer (5)
Titelfoto: Andreas Gora/dpa