Reese rettet Hertha-Sieg gegen seinen Ex-Verein Holstein Kiel
Berlin/Kiel - Am Ende war es eine Zitterpartie für die Alte Dame. Trotz 2:0-Halbzeitführung zitterten sich die Berliner zum 3:2-Sieg gegen Holstein Kiel. Damit gewann die Elf von Trainer Pal Dardai (47) zum zweiten Mal in Folge.
Für beide Teams ging es mit unterschiedlichen Vorzeichen in die Partie. Die Gastgeber aus Kiel verloren zuletzt mit 1:5 gegen St. Pauli und die Hertha setzte sich mit 3:0 gegen Braunschweig durch.
Im ausverkauften Holstein-Stadion bekamen die Zuschauer in der Anfangsphase zwei Teams zu sehen, die beide den Weg in die Offensive suchten. Die erste Chance der Partie gehörte Kiel.
In der neunten Minute vergab Shūto Machino vollkommen frei stehend vom Elfmeterpunkt. Im direkten Gegenzug meldete sich auch die Hertha zum ersten Mal zu Wort. Fabian Reese leitete den Konter selbst ein und Torjäger Haris Tabakovic musste sich nur Torhüter Timon Weiner geschlagen geben.
In der 27. Minute sorgte Palko Dardai-Ersatz Smail Prevljak dann für das 1:0. Eine butterweiche Flanke des Ex-Kielers Fabia Reese köpfte der Bosnier ohne größere Probleme ein.
Kurz vor der Halbzeit schlugen die Berliner dann erneut gnadenlos zu. Einen Schuss von Smail Prevljak wusste Timon Weiner nur zur Seite abzuwehren und Neuzugang Andreas Bouchalakis staubte eiskalt ab.
Mit dem 2:0 aus Sicht der Hertha ging es dann auch in die Halbzeit.
Hertha verliert komplett die Kontrolle in Halbzeit zwei und gewinnt trotzdem
Die Kieler mussten sich in der Kabine anscheinend einiges anhören. Dementsprechende motiviert kamen die Störche auch aus der Kabine. Hertha fehlte der Zugriff und Kiel kam zu guten Chancen.
In der 54. Minute war es dann Benedikt Pichler, der bei einem Eckball am höchsten stieg und zum 1:2 einköpfte. Wie schnell es im Fußball gehen kann, zeigten die nächsten Augenblicke.
Kapitän Toni Leistner ließ im Strafraum das Bein stehen. Schiedsrichter Badstübner entschied zu Recht auf Strafstoß, den Steven Skrzybski zum 2:2 verwandelte.
Hertha schaffte es nicht den Fuß in die Tür zu bekommen. Kiel wirkte wie entfesselt und kam immer wieder zu guten Torchancen. Alles sah nach einem Remis aus, ehe Haris Tabakovic in der 86. Minute im Strafraum fällt und dafür eine gelbe Karte wegen Schwalbe bekommt.
Florian Badstübner bekam aber ein Zeichen aus Köln und entschied im Anschluss zurecht auf Elfmeter. Diesen verschoss Haris Tabakovic jedoch. Nur wenige Augenblicke später zeigte Florian Badstübner erneut auf den Punkt. Diesmal verwandelte Fabian Reese sicher zum 3:2.
Kiel machte im Anschluss alles auf und so kam die Alte Dame zu guten Konterchancen. Haris Tabakovic und Derry Scherhant ließen hundertprozentige Möglichkeiten zur endgültigen Entscheidung liegen. In der Nachspielzeit flog Marvin Schulz dann noch mit Gelb-Rot vom Platz.
Hertha erkämpfte sich am Ende durch das nötige Spielglück drei glückliche Punkte in Kiel. Durch den Dreier schoben sich die Herthaner auf neunten Platz vor.
Statistik zum Spiel Holstein Kiel gegen Hertha BSC
7. Spieltag
Holstein Kiel - Hertha BSC 2:3 (0:2)
Holstein Kiel: Holstein Kiel: Weiner - M. Schulz, T. Becker, Kleine-Bekel - Porath (46. Remberg), Holtby, Ivezic (46. Komenda), Rothe - Skrzybski (89. Sterner) - Machino (46. Simakala), Pichler (74. Arp)
Hertha BSC: T. Ernst - Kenny, Leistner, Kempf (60. Gechter), Karbownik (71. Pekarik) - Márton Dardai - Dudziak (46. Bouchalakis), Palko Dardai (71. Niederlechner) - Winkler (46. Prevljak), Tabakovic, Reese
Schiedsrichter: Florian Badstübner (Windsbach)
Zuschauer: 15034 (ausverkauft)
Tore: 0:1 Prevljak (27.), 0:2 Bouchalakis (39.), 1:2 Pichler (54.), 2:2 Skrzybski (57./Foulelfmeter), 2:3 Reese (90.+2/Foulelfmeter)
Gelbe Karten: Holtby (3), T. Becker (1) / Marton Dardai (2), Karbownik (1), Tabakovic (1), Bence Dardai (1)
Gelb-Rote Karten: M. Schulz (90.+7/Unsportlichkeit)
Titelfoto: Gregor Fischer/dpa