Notfall überschattet Hertha-Pleite bei "Freundschaftsspiel" gegen KSC
Karlsruhe - Ein Notarzteinsatz hat am Sonntagmittag die erste Halbzeit im "Freundschafts-Kick" zwischen dem Karlsruher SC und Hertha BSC überschattet. Am Ende unterlag die Alte Dame in einem offensiv geführten Spiel mit 2:3 (1:2) und musste den KSC in der Tabelle an sich vorbeiziehen lassen.
Die eigentlich gelöste Atmosphäre schlug währenddessen in betretenes Schweigen um, denn die Fans beider Lager stellten ihren Support pietätvoll ein.
Nach ersten Informationen stürzte ein KSC-Fan hinter dem Hertha-Tor von der Brüstung und musste ärztlich versorgt werden.
Kamerabilder zeigten, wie Anhänger das Geschehen mit Fahnen abdeckten, um die Privatsphäre des Betroffenen zu wahren. Auch die Polizei war sofort am Ort des Geschehens.
Gegen Ende der ersten Hälfte teilte ein Fan-Beauftragter mit, dass die Person ansprechbar sei und aus dem Stadion getragen werden konnte. Dennoch herrschte bis zur Pause eine bedrückende Atmosphäre im ausverkauften BBBank Wildpark.
Auf dem Rasen ging das Spiel währenddessen weiter. Die Alte Dame hatte mehr vom Spiel, doch es waren die Hausherren, die in der 16. Minute mit ihrem ersten Torschuss in Führung gingen. Marco Thiede brachte die Badener nach einer Ecke in Front.
Bitter: Marc Oliver Kempf rutschte zuvor beim Klärungsversuch weg und verursachte den Standard so überhaupt erst.
Doppelpack von Haris Tabakovic ändert nichts an Hertha-Pleite beim Karlsruher SC
Die Gäste ließen sich davon jedoch nicht lange beeindrucken und schlugen sieben Minuten später zurück. Haris Tabakovic erzielte nach Vorlage von Fabian Reese seinen mittlerweile 20. Saisontreffer.
Kurz vor der Pause gingen aber erneut die Karlsruher in Führung. Igor Matanovic besorgte in der 45. Minute per Kopf das 2:1 und nutzte die Verwirrung der Berliner Hintermannschaft aus, die zuvor durch ein vermeintliches Handspiel ausgelöst wurde.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit nahmen die Fans den Support wieder auf. Die Gäste aus der Hauptstadt liefen dem Rückstand hinterher, ohne echte Torgefahr zu entwickeln. Daran änderten auch die offensiven Wechsel von Coach Pal Dardai nichts.
KSC-Coach Christian Eichner blieb mit seinen Einwechslungen ebenfalls angriffslustig und sollte dafür belohnt werden. Marvin Wanitzek steuerte nach starker Vorarbeit von Paul Nebel das 3:1 in der 77. Minute bei.
VAR Harm Osmers brachte die Spree-Athener dann noch einmal ins Spiel zurück und Tabakovic schnürte kurz vor Schluss vom Punkt einen Doppelpack, nachdem Schiedsrichter Bastian Dankert einen Handelfmeter gegeben hatte. Letztlich blieb die Aufholjagd der Dardai-Truppe aber ungekrönt.
Erstmeldung von 14.46 Uhr, zuletzt aktualisiert um 15.26 Uhr.
Statistik zum Spiel zwischen dem Karlsruher SC und Hertha BSC
2. Bundesliga, 30. Spieltag
Karlsruher SC - Hertha BSC 3:2 (2:1)
Aufstellung Karlsruher SC: Drewes - M. Thiede, Franke, Beifus, Heise (78. Brosinski) - Burnic (66. Schleusener), Gondorf, L. Jensen (66. N. Rapp), Wanitzek, Nebel (90.+1 Kobald) - Matanovic (78. Stindl)
Aufstellung Hertha BSC: T. Ernst - Kenny, Kempf, Marton Dardai, Karbownik - Zeefuik (83. Bouchalakis), Palko Dardai (69. Scherhant), Barkok (69. Niederlechner) - Winkler (60. Maza), Tabakovic, Reese
Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)
Zuschauer: 33.000 (ausverkauft)
Tore: 1:0 M. Thiede (16.), 1:1 Tabakovic (23.), 2:1 Matanovic (45.), 3:1 Wanitzek (77.), 3:2 Tabakovic (87./Handelfmeter)
Gelbe Karten: L. Jensen (8), Burnic (6), Drewes (2) / -
Titelfoto: Imago / Jan Huebner