Nie mehr die Fahne auf der Brust? Sturmjuwel kehrt Hertha wohl endgültig den Rücken
Berlin - Der Nächste, bitte?! Hertha BSC verliert offenbar einmal mehr ein vielsprechendes Talent aus der eigenen Jugend. Die SpVgg Greuther Fürth steht kurz davor, Jessic Ngankam (21) fest zu verpflichten.
Der 21-jährige Stürmer wechselte im vergangenen Sommer leihweise zu den Fürthern und zog sich im Training noch vor Saisonbeginn einen Kreuzbandriss zu - es roch nach einer Leihe für die Katz. Schließlich sollte das Hertha-Eigengewächs möglichst viel Spielpraxis sammeln.
Nach langer Arbeit an seinem Comeback reichte es für ihn immerhin noch zu sechs Einsätzen im Ligaendspurt. Dabei hinterließ er mit zwei Toren und einer Vorlage sofort bleibenden Eindruck. Diese gute Quote ist beileibe keine Selbstverständlichkeit.
Für seinen Leihklub, der am Ende mit 18 Punkten sang- und klanglos abstieg, gab's nämlich nicht allzu viele Erfolgserlebnisse in der Bundesliga. Obwohl die Kleeblatt-Truppe den Gang in Liga zwei antreten muss, dürfen sich die BSC-Anhänger wohl keine Hoffnung darauf machen, den Angreifer bald wieder mit blau-weißer Fahne auf der Brust zu sehen.
Schuld ist eine während des Leih-Deals vereinbare Kaufoption in Höhe von 1,5 Millionen Euro, die der Absteiger laut Kicker trotz klammer Kasse ziehen wird.
Jessic Ngankam wird's nicht: Hertha BSC könnte einen Knipser gut gebrauchen
Sein Abgang wäre für die Fans mal wieder ein Stich ins Herz. Denn Ngankam ist nicht nur ein echter Herthaner, der seit seinem sechsten Lebensjahr für den Hauptstadtklub kickte, sondern darüber hinaus ein Retter der Alten Dame. Im Mai vergangenen Jahres bescherte er den damals schon abstiegsgefährdeten Berlinern mit seinem 2:1-Siegtreffer gegen Schalke 04 drei wichtige Zähler für den Klassenerhalt.
Sollte der talentierte Sturmtank fest nach Fürth wechseln, dann würde man also mal wieder einen Kicker mit Potenzial zum Publikumsliebling verlieren. Besonders bitter: Nachdem in der abgelaufenen Spielzeit kein Hertha-Profi mehr als sechs Bundesliga-Buden schoss, bräuchte man eigentlich einen neuen Knipser...
Titelfoto: Soeren Stache/dpa POOL/dpa