Berlin - Als hätte Hertha BSC nicht schon genug Personalprobleme, verlängert sich die Ausfallliste. Ersatzkeeper Marius Gersbeck (29) steht die nächsten Wochen nicht zur Verfügung. Er fällt mit einer Bänderverletzung aus.
Damit fehlen gleich neun Spieler, fast alle potentielle Stammspieler. Besonders in der Abwehr ist die Not am größten.
Toni Leistner (34) fällt mit Muskelfaserriss erstmal aus, zudem fehlt Marton Dardai (22) gelbgesperrt.
Damit bleibt Pascal Klemens (19) der letzte verbliebende gesunde Innenverteidiger. Gesucht wird noch ein Nebenmann. "Ich bin froh, dass ich noch ein bisschen Zeit habe. Es ist eine herausfordernde Zeit, aber es gibt keinen Grund, Alarm zu schlagen", sagte Cristian Fiél (44) auf der Pressekonferenz. "Wir haben noch genug Spieler und werden eine gute Mannschaft aufs Feld schicken."
Viel Optionen hat er hinten nicht. Zur Auswahl stehen die beiden Nachwuchsspieler aus der U23 Peter Matiebel und Sebastian Weiland (beide 19) oder Andreas Bouchalakis (31). Der Grieche hat bislang kaum eine Rolle gespielt. Jetzt aber dürfte der Sechser in einer neuen Rolle gefragt sein.
Zumindest kann man Fiéls Aussagen durchaus so interpretieren: "Es geht darum, die Spieler zu finden, die vielleicht auf ungewohnter Position auflaufen und lange keine Minuten mehr bekommen haben." Das träfe durchaus auf den 31-Jährigen zu. Gegen Braunschweig (3:1) durfte er erstmals in dieser Saison mitmischen - für sieben Minuten.
Setzt Cristian Fiél in der Abwehr auf Bouchalakis? "Bin überzeugt, dass er da spielen könnte"
Nun könnte er eine Position nach hinten rutschen, obwohl auch noch ein Sechser gebraucht wird. "Er ist Zentrumsspieler, hat einen guten linken Fuß, um im Spielaufbau eine große Hilfe zu sein", so Fiel.
"Es ist nicht seine Lieblingsposition, weil er einfach kein gelernter Innenverteidiger ist. Ich bin aber überzeugt, dass er da spielen könnte."
Mit Darmstadt wartet am Samstag (13 Uhr/Sky) allerdings ein großer Brocken auf die Berliner Not-Abwehr. Der Absteiger hat sich unter Florian Kohfeldt (42) gefangen und zur regelrechten Tormaschine entwickelt. Alleine gegen Schalke, Köln und Fürth schossen die Lilien jeweils fünf Tore.
Das Motto für Hertha lautet daher Ballbesitz. "Es wird darum gehen, dass wir unser Spiel machen. Wenn wir den Ball hatten und dominant waren, haben wir oft gute Spiele gemacht", sagte Fiél. "Andersherum war es weniger gut."