Machtwort von Hertha-Boss: Trainer-Entscheidung um Fiél gefallen
Berlin - Zum Abschluss dieser merkwürdigen Hinrunde gab Hertha BSC seinen Fans wieder einmal ein Rätsel auf. Ist die Nullnummer in Hannover ein gewonnener Punkt beim heimstärksten Team der Liga oder zwei verlorene Punkte? Trotz einer halben Stunde in Überzahl schaffte es die Alte Dame, nicht ein Tor zu erzielen.
Derry Scherhant (22) hatte zwar das 1:0 auf dem Fuß, mehr als eine kurze Drangphase sprang aber nicht heraus.
"Du musst es dann auch mal erzwingen. Du musst dann auch reinfliegen und dieses Tor machen wollen. Das haben wir leider nicht geschafft", bemängelte Cristian Fiél (44). "Dann spielst du 0:0. Wenn du das ganze Spiel siehst, geht es in Ordnung."
Nach der Peinlich-Pleite gegen Münster eine Woche zuvor wurden vor allem im Netz Stimmen laut, die sein Aus gefordert haben. Klar ist: Hertha macht auch im neuen Jahr mit Fiél weiter.
Sportdirektor Benjamin Weber (44) hat ihm den Rücken gestärkt: "Für uns geht es darum, die Sachen zu analysieren und die Ableitung daraus zu treffen. Das haben wir in der letzten Woche auch schon gemeinsam getan. Deswegen gibt's da keine Trainerdiskussion."
Der Hauptstadtklub hat den 44-Jährigen erst im Sommer aus Nürnberg verpflichtet und erstmals seit Lucien Favre (67) für einen Coach Ablöse gezahlt. Ihn jetzt zu entlassen, ist für die Hertha-Bosse keine Lösung. Er soll die Mannschaft aus der Krise (nur ein Sieg aus den vorigen achten Spielen) führen.
Hertha BSC: Benjamin Weber mit Punkteausbeute nicht zufrieden
"Wir haben einen Entwicklungstrainer gesucht und ihn verpflichtet", sagte der Sportdirektor. "Natürlich heißt Entwicklung am Ende auch, Punkte zu holen." Davon haben die Berliner insgesamt zu wenig. So kündigt Weber eine Analyse an. "22 Punkte in 17 Spielen ist zu wenig für unsere Ansprüche. Damit sind wir null Komma null zufrieden."
Im Trainingslager in Spanien wartet auf den Tabellenzwölften eine Menge Arbeit: Da ist zum einen die Schwäche bei Standards, die merkwürdige Passivität bei Führungen, der geringe offensive Ertrag, zum anderen aber auch die vielen individuellen Fehler.
Titelfoto: David Inderlied/dpa