Last-Minute-Zittersieg: Davie Selke köpft Hertha eine Runde weiter
Meppen - Die Blamage blieb Hertha BSC diesmal erspart! Die Alte Dame hat den Fight angenommen und siegte beim SV Meppen dank eines Last-Minute-Treffers von Davie Selke mit 1:0 (0:0). Der Hauptstadt-Klub zitterte sich damit in die 2. Runde des DFB-Pokals.
Nach der überzeugenden Vorbereitung setzte Hertha-Coach Pal Dardai auf alle vier Neuzugänge. Sowohl Kevin-Prince Boateng, Suat Serdar, Stevan Jovetic, als auch Leih-Rückkehrer Selke standen in der Startelf. Für Boateng war es das erste Pflichtspiel im Hertha-Trikot seit seinem Abschied vor 14 Jahren.
Sein Gegenüber, Meppen-Trainer Rico Schmitt, nahm nach dem 1:0 über den 1.FC Kaiserslautern nur eine Veränderung vor. Anstelle von Serhat Koruk rückte der frühere Herthaner Florian Egerer in die Anfangself.
Die Gastgeber gingen gleich früh drauf, wollten sich in der heimischen Hänsch-Arena nicht verstecken, den ersten Hochkaräter hatte aber der Favorit aus der Bundesliga. Nach Vorlage von Jovetic spitzelte Selke den Ball noch in Richtung Tor.
Die Kugel klatschte allerdings an den Pfosten, ehe Keeper Erik Domaschke auf der Linie die Situation entschärfte (7.).
Die Gäste kontrollierten in den ersten 20 Minuten das Geschehen ohne Meppen vor große Probleme zu stellen. Wenn es doch brenzlig wurde, dann vor allem durch Selke (26./44.).
Die Startelf von Hertha BSC
Die Anfangself des SV Meppen
Hertha BSC im zweiten Durchgang mit Problemen
Zum Ende der ersten Hälfte wurde dann auch der Drittligist wieder etwas mutiger und versuchte vor allem über Standardsituationen für Gefahr zu sorgen. Die größte Chance vergab Lars Bünning, als er aus kurzer Distanz über den Kasten köpfte (38.).
Auch nach dem Seitenwechsel zunächst das gleiche Bild: Hertha gab hier den Ton an und hatte bereits wenige Sekunden nach Wiederanpfiff durch Jovetic die nächste gute Gelegenheit. Sein Schuss konnte aber im letzten Moment noch geblockt werden (47.).
Auf der Gegenseite musste Alexander Schwolow nach einem klasse Freistoß von Luka Tankulic erstmals eingreifen. Meppen blieb dran und hatte plötzlich die große Chance in Führung zu gehen.
Nach einem Eckball brannte es im Strafraum der Berliner. Erst klatschte Bünnings Kopfball an die Latte, dann hatte Niklas Stark beim Klärungsversuch das Bein ziemlich weit oben (57.). Schiedsrichter Robert Kampka ließ aber weiterlaufen. Glück für die Berliner.
Davie Selke erlöst die Alte Dame in der Nachspielzeit
Je länger die Begegnung dauerte, desto zerfahrener wurde das Spiel der Gäste. Hatte der Hauptstadt-Klub im ersten Durchgang noch alles im Griff, war die zweite Hälfte ausgeglichener. Mehr noch: Die besseren Chancen hatte der Underdog. Egerer tauchte nach einem Konter frei vor Schwolow auf, traf aber nur den Pfosten (74.). Zum zweiten Mal nur Aluminium!
Fast im Gegenzug vergab Serdar die bislang größte Möglichkeit der Berliner. Domaschke war schon geschlagen, doch der Ex-Schalker erwischte die Hereingabe nur mit dem Knie (78.).
Als sich die Zuschauer auf die Verlängerung eingestellt hatten, schlug der Favorit doch noch zu. In der Nachspielzeit stieg Selke nach einem Eckball von Marvin Plattenhardt am höchsten - 1:0 (90.+1). Was für eine Erlösung. In der kompletten vergangenen Saison blieben die Berliner bei Ecken ohne Torerfolg. Über 100 Versuche führten ins Nichts.
Für Hertha geht es am Sonntag mit dem Bundesliga-Auftakt weiter. Die Berliner müssen zum 1. FC Köln (17.30 Uhr/DAZN). Der SV Meppen reist einen Tag zuvor zum FSV Zwickau.
Titelfoto: David Inderlied/dpa