Last-Minute-Schock in Bielefeld: Hertha BSC gibt Sieg aus der Hand!
Bielefeld/Berlin - Nervenaufreibender Abstiegskampf! Hertha BSC hat beim dritten Keller-Krimi in Folge den schon sicher geglaubten Auswärtssieg noch aus der Hand gegeben. Bei Arminia Bielefeld kam die Alte Dame nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus.
Lucas Tousart schoss die Gäste kurz nach der Pause in Führung (55. Minute). Joakim Nilsson erzielte in der Nachspielzeit den 1:1-Ausgleich für die Hausherren (90.+1).
DSC-Coach Marco Kostmann nahm im Vergleich zur 1:3-Pleite beim 1. FC Köln gleich fünf Veränderungen vor. Burak Ince, Gonzalo Castro, Nathan de Medina, Fabian Kunze und Jacob Laursen erhielten den Vorzug vor Janni Serra, George Bello, Sebastian Vasiliadis, Alessandro Schöpf und Amos Pieper. Letztgenannter hatte sich beim Aufwärmen verletzt.
Auf der anderen Seite wurde es etwas übersichtlicher. Felix Magath tauschte seine Elf nach dem 2:0 über den VfB Stuttgart auf lediglich einer Position aus. Marco Richter ersetze den gelbgesperrten Vladimir Darida.
Beide Mannschaften wussten von Anfang an, worum es ging. Hertha setzte wie schon in den vergangenen Wochen vor allem auf den Kampf. Auch durch die vielen kleinen Unterbrechungen kam kein Spielfluss zustande. Wenn die Berliner den Ball aber erobern konnten, versuchten sie vor allem das Spiel zu beruhigen.
So dauerte es bis zur 23. Minute, ehe es erstmals brenzlig wurde. Nach einer tollen Flanke von Marvin Plattenhardt kam Davie Selke aus kürzester Distanz zum Kopfball, DSC-Keeper Stefan Ortega war aber mit dem Fuß zur Stelle und verhinderte den Einschlag. Nur 60 Sekunden später prüfte Selke den Schlussmann mit einem Flachschuss aufs kurze Eck erneut.
Die Startelf von Arminia Bielefeld
Mit dieser Elf spielte Hertha BSC
Lucas Tousart bringt Hertha BSC bei Arminia Bielefeld in Führung
Von der Arminia war im ersten Durchgang nahezu nichts zu sehen. Die Ostwestfalen setzten zwar auf einen spielerischen Ansatz, mit dem hatte Hertha aber keine Probleme. Die Angriffsbemühungen verpufften.
Nur einmal musste Marcel Lotka eingreifen, als Masaya Okugawa nach einem feinen Steckpass am Hertha-Keeper scheiterte. Der japanische Wirbelwind stand aber ohnehin im Abseits (38.).
Mit Beginn der zweiten Hälfte suchte dann aber auch Bielefeld mehr den Weg nach vorne. Zunächst fand Castro keinen Abnehmer (46.), dann vergab er die Riesenchance, als er frei vor Lotka die Kugel über den Kasten jagte.
Die Berliner konnten sich allerdings einmal mehr auf die Standard-Stärke von Plattenhardt verlassen. Nachdem die Arminen die ersten beiden Eckstöße gerade so noch klären konnten, führte die dritte Ecke nacheinander zum Erfolg. Tousart war mit dem Kopf zur Stelle und nickte zur Führung ein - 1:0 (55.).
Bielefeld suchte die schnelle Antwort und hätte sie beinahe gegeben. Weil Nilsson im Strafraum leicht von Pekarik getroffen wurde, meldete sich plötzlich der Kölner Keller (58.). Schiedsrichter Deniz Aytekin schaute sich die Szene noch einmal an, beließ es aber dabei: Kein Elfmeter!
Arminia Bielefelds Abwehrkante Joakim Nilsson bestraft Hertha BSC spät
Die Gastgeber waren zwar deutlich aktiver als noch in den ersten 45 Minuten, doch es fehlte oft der letzte Schritt. Hertha hingegen stand weiterhin hinten sicher.
Zwei Minuten vor dem Ende wurde es dann nochmal kurios. Der eingewechselte Luca Wollschläger hatte frei vor Ortega die Entscheidung schon auf dem Fuß, legte noch einmal quer auf. Statt abzuschließen, legte auch Mittelstädt ebenfalls quer. Die Riesenchance zur Entscheidung liegen gelassen (88.).
Es kam, wie es kommen musste. Arminia warf noch einmal alles nach vorne und belohnte sich. Nach einer weiten Flanke in den Strafraum entwischte Nilsson seinen Gegenspieler und bestrafte Hertha spät per Kopf - 1:1 (90.+1). Dabei blieb es am Ende.
Für Hertha BSC geht es nächsten Samstag gegen den 1. FSV Mainz 05 (15.30 Uhr/Sky) weiter. Arminia Bielefeld muss bereits am Freitagabend zum VfL Bochum (20.30 Uhr/DAZN).
Titelfoto: Friso Gentsch/dpa