Klassenerhalt zum Greifen nah: Super-Reese und Niederlechner retten Hertha in Ulm
Berlin - Die Joker retten Hertha! Die Alte Dame geht den nächsten großen Schritt in Richtung Klassenerhalt. Die Berliner siegten in Ulm mit 3:2 (0:1) - dank Fabian Reese und dem glücklichen Händchen Stefan Leitls. Er wechselte den Sieg ein!

Nach einer schwachen Halbzeit brauchte es eine Leistungssteigerung und Topscorer Reese. Innerhalb von fünf Minuten drehte er mit seinem dritten Doppelpack in der Rückrunde die Partie. Zum Matchwinner wurde aber Joker Florian Niederlechner.
Das war nach den ersten 45 Minuten nicht abzusehen. Die Gäste zahlten schon früh Lehrgeld. Der erste gut vorgetragene eigene Angriff flog der Alten Dame prompt um die Ohren. Ulm konterte Hertha im eigenen Stadion aus.
Die Berliner waren völlig offen, ließen den Gästen viel zu viel Platz, sodass Aaron Keller am Ende leichtes Spiel hatte. Er haute die Kugel mit Wumms ins Netz.
Da stimmt die Konterabsicherung überhaupt nicht. Schon nach zehn Minuten tappten die Berliner erstmals in die Ulmer Falle.
Die Antwort blieb aus. Die sattelfeste Ulmer Defensive hatte gegen Fabian Reese und Co. keine Probleme. Sie wurden aber auch nicht vor Aufgaben gestellt. Hertha fehlte es an allem: Mut, Geschlossenheit und Präzision. Es konnte nur besser werden und das wurde es.
Fabian Reese erzielt nächsten Doppelpack

Der Hauptstadt-Klub kam wie ausgewechselt aus der Kabine, legte einen regelrechten Blitzstart hin. Gerade mal 23 Sekunden nach Wiederbeginn zappelte der Ball im Netz. Natürlich durch Reese!
Vorausgegangen war eine Balleroberung des zur Pause gekommenen Jon Thorsteinsson, der Reese sofort auf Reisen schickte. In dieser Form ließ er sich diese Chance nicht nehmen. Er legte die Kugel flach ins lange Eck.
Und Reese hatte noch nicht genug. Von Linus Gechter in Szene gesetzt nagelte er die Kugel unter die Latte - Spiel innerhalb von nur fünf Minuten gedreht. Was würden die Blau-Weißen nur ohne ihren Unterschiedsspieler machen? Es ist schon sein dritter Doppelpack in den vergangenen fünf Spielen.
Hertha legte in der zweiten Halbzeit einen ganz anderen Auftritt hin, doch auch die Spatzen meldeten sich zurück. Per Traumtor stellte Dennis Dressel wieder auf 2:2. Alles wieder offen! Was für verrückte elf Minuten nach der Pause.
Beide Mannschaften wollten nun die drei Punkte, das letzte Wort aber hatten die Gäste. Joker Florian Niederlechner sollte der Matchwinner werden. Er hielt nur noch seinen Schädel hin und bescherte Hertha spät doch noch ein Ostergeschenk.
Mit nun elf Punkten Vorsprung auf den Relegationsrang ist der Klassenerhalt so gut wie sicher.

Statistiken zum Spiel Ulm gegen Hertha BSC
SSV Ulm 1846 - Hertha BSC 2:3 (1:0)
SSV Ulm 1846: N. Thiede - Gaal, Strompf, Kolbe - Allgeier, Brandt (64. Hyryläinen), Dressel, Keller, Batista Meier, Krattenmacher (83. Röser) - Telalovic (83. Kahvic)
Hertha BSC: T. Ernst - Gechter, Leistner, Marton Dardai - Kenny, Demme, Zeefuik (73. Winkler) - Cuisance (85. Bouchalakis), K. Sessa (46. Thorsteinsson) - Reese, Scherhant (76. Niederlechner)
Schiedsrichter: Michael Bacher (Amerang)
Zuschauer: 17400 (ausverkauft)
Tore: 1:0 Keller (10.), 1:1 Reese (46.), 1:2 Reese (50.), 2:2 Dressel (56.), 2:3 Niederlechner (84.)
Gelbe Karten: Hyryläinen (6), Gaal (7) / Zeefuik (10), Niederlechner (4), Kenny (6)Titelfoto: Harry Langer/dpa