Klartext nach Hertha-Blamage in Regensburg: "Leistung war unwürdig"

Berlin - Diese Pleite von Hertha BSC dürfte Konsequenzen haben - nicht zwangsläufig für Cristian Fiél (44), aber für seine Spieler, denn die werden im Training wohl eine härtere Gangart zu spüren bekommen.

Nach der 0:2-Niederlage in Regensburg ist Hertha-Coach Cristian Fiél (44) mit der Leistung seiner Mannschaft hart ins Gericht gegangen.
Nach der 0:2-Niederlage in Regensburg ist Hertha-Coach Cristian Fiél (44) mit der Leistung seiner Mannschaft hart ins Gericht gegangen.  © Armin Weigel/dpa

"Die Leistung war unwürdig heute", polterte der Hertha-Coach sichtlich angefressen in der Pressekonferenz nach der 0:2-Schlappe bei Schlusslicht Jahn Regensburg los.

Dabei kritisierte der 44-Jährige insbesondere die mangelnde Einsatzbereitschaft seiner Kicker. Fußball sei schließlich in allererster Linie Herz, Leidenschaft, Wille und Gier "und die haben wir heute alle vermissen lassen".

So blieb Fiél nichts weiter übrig, als seinem Trainerkollegen Andreas Patz (41) zu "verdienten drei Punkten" zu gratulieren. Es sei im Vorfeld klar gewesen, dass Regensburg nach der verheerenden Klatsche vom vergangenen Wochenende eine Reaktion zeigen würde und man den Gegner nicht unterschätzen dürfe.

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"Und dann kannst du nicht so in ein Spiel gehen, wie wir das heute gemacht haben", bemängelte der Hauptübungsleiter der Berliner und wurde deutlich: Eine solche Performance reiche nicht aus, "um Spiele in der 2. Bundesliga zu gewinnen".

Der mangelnde Einsatz ging auch Benjamin Weber (44) gehörig gegen den Strich. "Wir haben keine Intensität auf den Platz bekommen. Wir haben keine Zweikämpfe gewonnen und uns den Schneid abkaufen lassen", ließ der Hertha-Sportdirektor am Sky-Mikrofon kein gutes Haar an seinem Team.

Hertha BSC lässt sich von Schlusslicht Jahn Regensburg den Schneid abkaufen

Nach der peinlichen Schlappe beim Schlusslicht verlassen die Hertha-Kicker den Platz mit gesenktem Kopf.
Nach der peinlichen Schlappe beim Schlusslicht verlassen die Hertha-Kicker den Platz mit gesenktem Kopf.  © Armin Weigel/dpa

Regensburg spielte von der ersten Minute an eklig, setzte die Kicker der Alten Dame schon im Aufbau gehörig unter Druck und verteidigte über das gesamte Spielfeld im eins gegen eins. Aus diesem hohen Pressing konnten sich die Blau-Weißen nur selten befreien und keine eigenen Akzente setzen.

So war es auch nicht verwunderlich, dass die größte Berliner Torchance im gesamten Spiel aus einer verunglückten Kopfballrückgabe resultierte, die beinahe in einem SSV-Eigentor mündete.

Auch für Herthas neuen Stammtorhüter Marius Gersbeck (29) war diese Nicht-Leistung nach Abpfiff nur "schwer zu erklären". Er habe nach dem Rückstand auf eine Reaktion seiner Mannschaft gehofft. "Ich war erschrocken von unserer Gegenwehr", stellte der 29-Jährige fest. "Das war einfach zu wenig und deswegen haben wir es auch nicht verdient hier heute etwas mitzunehmen."

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Unter dem Strich steht für die Spree-Athener die schwächste Zweitligasaison seit 30 Jahren. Von den vergangenen sechs Duellen konnte nur eins gewonnen werden, der Rückstand auf Platz drei beträgt mittlerweile acht Punkte, könnte am Ende des Spieltags aber sogar noch auf zehn Zähler anwachsen.

Am kommenden Samstag (20.30 Uhr/Sky) empfängt Hertha BSC den 1. FC Kaiserslautern zum Top-Spiel im Olympiastadion. Bei einer neuerlichen Niederlage könnte die Luft in Berlin so richtig dünn werden - sowohl im Aufstiegsrennen, das eigentlich schon jetzt in weite Ferne gerückt ist, als auch für Cristian Fiél. Und dann ... Dardai die Vierte?

Titelfoto: Armin Weigel/dpa (Bildmontage)

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