Ex-Hertha-Star Boateng ganz offen über seine Depression: "Ich war einfach leer"
Berlin - Kevin-Prince Boateng (36) spricht offen und ehrlich über seine überstandene Depression und sein Leben nach dem Fußball.
Der Ex-Hertha-Star beendete diesen Sommer, nach dem Abstieg der Alten Dame, seine mehr als bewegte Karriere.
Im großen Interview mit der "Bild" sprach der ehemalige Nationalspieler Ghanas (15 Länderspiele, zwei Tore) jedoch nicht nur darüber, sondern auch über seine mentale Gesundheit. So erklärte er gegenüber dem Blatt, wie er seine Depressionen erkannt und dann auch behandeln ließ: "Früher hatte ich meine Dämonen, habe viel geweint. Ich war einfach leer. Nicht mal geduscht, nichts gegessen, wenig getrunken."
Einen Therapeuten aufzusuchen, bezeichnet der heute 36-Jährige als "beste Entscheidung meines Lebens". Mittlerweile hat der Berliner Jesus gefunden und geht mit seiner Hilfe durch die Welt.
Mit seinem alten Lifestyle kann sich Boateng ohnehin nicht mehr identifizieren: "Früher habe ich diese Liebe in Autos, Partys, Häusern gesucht. Das waren meine Sünden. Das waren die Sachen, mit denen ich meine Löcher gefüllt habe. Ich trinke kein Bier mehr, ich fluche nicht mehr."
Mittlerweile habe er neue Ziele im Leben und der ehemalige Mittelfeldspieler bezeichnet seine aktuelle Situation wie folgt: "Auf einer Skala von 1 bis 10 geht es mir 12. Ich vermisse den Fußball nicht. Ich lebe jetzt jeden Moment, als ob es der letzte ist."
Titelfoto: Andreas Gora/dpa