Kein Größenwahn: Rolle rückwärts bei Hertha BSC

Berlin - Vor der Saison hat Hertha BSC den Aufstieg in die Bundesliga als klares Ziel formuliert, mittlerweile hat man die Erwartungen aber zurückgeschraubt.

Hertha-Präsident Fabian Drescher (42) möchte angesichts der aktuellen sportlichen Situation nicht den Aufstieg als Ziel für die Rückrunde ausgeben.
Hertha-Präsident Fabian Drescher (42) möchte angesichts der aktuellen sportlichen Situation nicht den Aufstieg als Ziel für die Rückrunde ausgeben.  © Soeren Stache/dpa

Im Sommer hieß es noch, dass man sich ein weiteres Jahr in der 2. Bundesliga eigentlich finanziell nicht leisten könne und der Weg ins Oberhaus damit quasi bedingungslos sei.

Die Kasse der Alten Dame ist zwar weiterhin klamm, die Zielsetzung wurde aber in Person von Fabian Drescher (42) in einem Interview mit dem Tagesspiegel korrigiert.

Man plane stets konservativ, sodass "wir in der Zweiten Liga bestehen können, ohne uns weiter zu verschulden", stellte der Hertha-Präsident klar. Man könne sogar finanziell weiter gesunden.

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"Ich als Präsident bin ganz klar dagegen, jetzt offensiv zu sagen: Das Ziel müssen die ersten drei Plätze sein", erklärte der 42-Jährige. Das sei ein Rückfall in alte Zeiten.

Angesichts der aktuellen sportlichen Situation könnte dem Klub dann nämlich "wieder der frühere Hertha-Größenwahn unterstellt werden", bemerkte Drescher, der im November mit mehr als 80 Prozent zum neuen Vereinsoberhaupt gewählt wurde.

Hertha BSC muss Heimbilanz in Rückrunde aufpolieren, damit Aufstieg noch möglich ist

Besonders nach Heimspielen verließen die Herthaner das Spielfeld immer wieder mit gesenkten Köpfen.
Besonders nach Heimspielen verließen die Herthaner das Spielfeld immer wieder mit gesenkten Köpfen.  © Andreas Gora/dpa

Die Berliner rangieren derzeit auf Tabellenplatz zwölf und haben sechs Punkte Rückstand auf den Relegationsrang, der aktuell vom HSV eingenommen wird.

Mit diesem Ergebnis seien die Hertha-Verantwortlichen natürlich nicht zufrieden gewesen, besonders im Hinblick auf die miserable Heimbilanz, betonte Drescher.

Im heimischen Olympiastadion haben die Blau-Weißen aus acht Partien lediglich sieben Punkte geholt - nur zwei Teams waren zu Hause noch schwächer.

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Das soll sich in der Rückrunde natürlich ändern, damit man den Anschluss an die oberen Tabellenregionen wieder herstellen und nach Möglichkeit doch noch einmal in Aufstiegsrennen angreifen kann.

Die Mannschaft bereitet sich seit dem Wochenende in Andalusien auf die Rückserie in der 2. Bundesliga vor. Zum Auftakt stehen dann im Januar gleich zwei richtungsweisende Duelle gegen den SC Paderborn und den HSV auf dem Programm.

Titelfoto: Andreas Gora/dpa, Soeren Stache/dpa (Bildmontage)

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