Kann Hertha Tabakovic halten? "Er hat keine Absicht hier wegzugehen"
Berlin - So einen verlässlichen Stürmer hatte Hertha BSC seit dem Karriereende von Vedad Ibisevic (39) nicht mehr. Krzysztof Piatek (28) entpuppte sich als Millionen-Flop, John Cordoba (30) war zwar ein Leistungsträger, verließ die Alte Dame nach nur einem Jahr wieder. Wilfried Kanga (26) traf erst nicht, um sich dann wegzustreiken.
Haris Tabakovic (29) aber liegt die Stadt zu Füßen. Der 29-Jährige, zum Schnäppchenpreis von 500.000 Euro aus Österreich verpflichtet, schlug voll ein.
Den Aufstieg mit dem Hauptstadtklub wird der bosnische Nationalspieler zwar verpassen, führt aber mit 21 Treffern die Torschützenliste an. Ihn zu halten könnte schwierig werden. Neben Fabian Reese (26) dürfte auch Tabakovic das Interesse aus der Bundesliga geweckt haben.
"Machen wir uns nichts vor: Es werden Angebote für unsere Schlüsselspieler kommen. Aber wir haben nicht vor, unsere Mannschaft zu schwächen", sagte Geschäftsführer Thomas Herrich zuletzt.
Und auch Pal Dardai (48) macht den Hertha-Fans zumindest etwas Hoffnung: "Ich glaube, er hat keine Absicht hier wegzugehen. Er ist froh hier zu sein", sagte die Hertha-Ikone auf der Pressekonferenz.
Der Ungar weiß aber auch um die wirtschaftliche Situation des Klubs: Die klamme Alte Dame muss weiter sparen. "Tabakovic versuchen wir schon zu behalten. Zum Schluss entscheiden die inneren Werte wie Geld", scherzte der Cheftrainer. "Wenn einer kommt und 30 Millionen bietet, dann müssen wir mit dem reden."
Pal Dardai: "Dann hat Hertha eine realistische Chance aufzusteigen"
Am liebsten aber soll Tabakovic dann als Torschützenkönig auch in der neuen Saison die Dinger reihenweise versenken. Er ist fest eingeplant.
"Wir versuchen alle Spieler, die hier sind zu halten. Das wäre für Hertha BSC ein Fortschritt", verweist Dardai auf die Entwicklung. Hertha macht der Stadt wieder Spaß. "Wenn der Kader zusammenbleibt, inklusive Tabakovic, und wir holen drei, vier Spieler für diese Liga, dann hast du eine realistische Chance, wieder aufzusteigen."
Titelfoto: Soeren Stache/dpa, David Inderlied/dpa