Juve und Milan baggern an Herthas Überraschung der Vorbereitung!
Berlin - Er ist erst 17 Jahre alt, absolviert aber die Vorbereitung wie ein alter Hase. Trainer-Sohn Bence Dárdai könnte diese Saison als Teenager bei den Hertha-Profis durchstarten. Und im Sommer darauf den Abflug machen?
Was die Arrivierten nicht schafften, gelang Bence Dárdai in zehn Minuten. Als das Mittelfeldjuwel am Samstag zur 60. Minute im Testspiel gegen die Young Boys Bern eingewechselt wurde, schien die Messe gelesen, 3:0 führten die Schweizer.
Doch mit einem sehenswerten Schuss in den Winkel brachte der Youngster nicht nur wieder Leben in die Testpartie, sondern sendete vor allem ein Zeichen an die Welt: Hallo, ich bin bereit für den Herrenfußball!
Dieser Schritt hatte sich über Monate abgezeichnet. Zum einen hatte der jüngste von drei Dárdai-Söhnen als B-Jugendlicher in der A-Jugend-Bundesliga groß aufgetrumpft. Am Ende standen 15 Torbeteiligungen und Platz 2 in der ligaweiten Scorerliste.
Dann wurde im April sein Vater Pal (47) zum dritten Cheftrainer der Hertha-Profis und spätestens mit dem Bundesliga-Abstieg schien klar: Dardai junior wird in der Vorbereitung seine Chance bekommen.
Und bisher ist er auf dem besten Wege, diese zu nutzen, bekam in allen drei Testspielen Einsatzzeit und wusste zu überzeugen. "Bence spielt die tödlichen Pässe, die man nicht verteidigen kann", lobte der Papa am Rande eines Testspiels.
An Bence Dárdai soll auch Borussia Mönchengladbach interessiert sein - zweiter Fall Lukas Ullrich?
Doch diese Qualitäten haben längst andere Klubs registriert und sind bei Familie Dardai vorstellig geworden - Bence Jugendfördervertrag läuft im kommenden Sommer aus!
Hertha sitzt wieder einmal in der Falle, denn Verträge mit Minderjährigen dürfen maximal über drei Jahre geschlossen werden. Das tat Hertha an Bence 15. Geburtstag.
Droht also kommenden Sommer ein ablösefreier Wechsel wie zuletzt im Fall Lukas Ullrich (19, zu M'gladbach) gesehen? Ausgerechnet die Borussen, die sich zudem vor zwei Jahren Hertha-Eigengewächs Luca Netz sicherten, sind laut Bild wieder interessiert.
Aber sie sind nicht die einzigen Bewerber: Sogar die italienischen Top-Klubs Juventus Turin und der AC Mailand sollen bei Familie Dardai vorstellig geworden sein.
Ein gewichtiges Argument weiß die Hertha aber auf ihrer Seite: In Papa Pal steht ausgerechnet der Trainer wie kein Zweiter für die Werte der West-Berliner ein und dürfte seinem Sohn in Zukunftsfragen ein guter Ratgeber sein.
Titelfoto: Bildmontage: Soeren Stache/dpa