Herthas reifste Leistung: Was Fiél dennoch stört

Berlin - Das war stark! Ausgerechnet Hertha BSC fügte dem bis dato noch ungeschlagenen KSC beim "Freundschaftsspiel" die erste Saisonniederlage hinzu. Und das durchaus verdient.

Zwei Torschützen unter sich: Florian Niederlechner (34) und Ibrahim Maza (18, r.).
Zwei Torschützen unter sich: Florian Niederlechner (34) und Ibrahim Maza (18, r.).  © Uli Deck/dpa

Mussten sich die Berliner nach dem 3:1-Glückssieg gegen Braunschweig so einiges anhören, zeigten die Gäste beim erneuten 3:1 ihre wohl reifste Leistung.

Selbst der frühe Verletzungsschock von Unterschiedsspieler und Torschütze Ibrahim Maza (18/9. Minute) brachte die Berliner nicht aus dem Konzept. Karlsruhe kam kaum zur Entfaltung.

"Wir haben gezeigt, dass wir eine Männermannschaft sind. Dass wir gegen einen robusten Gegner dagegenhalten können", lobte Kapitän Toni Leistner (34). "Es macht mich extrem stolz, dass das Team es so extrem angenommen hat."

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Zwischendurch mussten die Berliner durchaus leiden. Erst scheiterte Marvin Wanitzek (31) noch vom Punkt, dann bestrafte Budu Zivzivadze (30) per Kopf zu passive Gäste (45.+3).

"Wir hatten heute Phasen im Spiel, die herausragend gut waren, dann hast du aber wieder Momente, wo man sich fragt, ob das dieselbe Mannschaft auf dem Platz ist", verteilte Fiél Lob und Tadel. "Wie es uns schon das ein oder andere Mal passiert ist, kriegen wir dann kurz vor der Halbzeit noch den Ausgleich."

Maza trifft zum 1:0, verletzt sich beim Torschuss aber.
Maza trifft zum 1:0, verletzt sich beim Torschuss aber.  © Uli Deck/dpa

Hertha BSC hatte das "Quäntchen Glück" auf ihrer Seite

Cristian Fiél (44) holte mit Hertha einen verdienten Auswärtssieg.
Cristian Fiél (44) holte mit Hertha einen verdienten Auswärtssieg.  © Uli Deck/dpa

Ein vermeidbarer Treffer. "Das sind genau die Momente, die du diesem Gegner in der Art und Weise nicht geben darfst. Wir wussten, dass viele Flanken kommen werden."

Mag das Gegentor zum berühmten psychologischen ungünstigen Zeitpunkt gefallen sein, machte Hertha genau im richtigen Moment die Tore. Erst traf Deyovaisio Zeefuik (26) endlich mal wieder nach einer Ecke (49.), dann erhöhte Florian Niederlechner (34) mit einem feinen Lupfer (58.).

"Dass wir leiden werden müssen, war uns klar. Wenn wir dann den Ball hatten, hatten wir Phasen dabei, wo wir ihn zu schnell wieder hergegeben haben. Dann haben sie uns große Probleme bereitet."

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Karlsruhe drückte noch einmal, die Berliner aber wussten dagegenzuhalten. Brauchten sie eine Woche zuvor gegen Braunschweig noch die tatkräftige Unterstützung der Gäste, war es beim Top-Team aus Karlsruhe eine reife Leistung. Und so wollte Fiél auch nicht nur das Haar in der Suppe suchen.

"Letzten Endes geht es darum, dass wir drei Punkte mehr auf dem Konto haben", so der Dardai-Nachfolger. "Ich freue mich, dass wir uns für diese Leistung belohnen konnten. Manchmal brauchst du auch dieses Quäntchen Glück. Das hatten wir heute auf unserer Seite."

Einziger Wermutstropfen: Maza verletzte sich bei seinem Treffer zum 1:0. Ein MRT soll am Sonntag genaueres ergeben.

Titelfoto: Uli Deck/dpa

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