Herthas Plan mit Risiko: Erste Halbzeit verschenken, zweite aufdrehen

Berlin - Hertha BSC feiert die perfekte Woche: 5:1 gegen Elversberg, den HSV dramatisch aus dem Pokal geworfen und auch noch einen Dreier auf dem Betzenberg (2:1) geholt. Danach sah es allerdings zunächst überhaupt nicht aus.

Pal Dardai (47) hat mit einem mitunter zähen ersten Durchgang in Kaiserslautern gerechnet.
Pal Dardai (47) hat mit einem mitunter zähen ersten Durchgang in Kaiserslautern gerechnet.  © Uwe Anspach/dpa

In den ersten 45 Minuten spielte nur Kaiserslautern, die Gäste aus der Hauptstadt hatten der aggressiven Spielweise und dem Pressing nichts entgegenzusetzen. Oft blieb ihnen nur der lange Schlag - inklusive Ballverlust.

"Es tut mir leid für unsere Fans. Das war ein bisschen Zielfußball", sagte Pal Dardai (47) auf der Pressekonferenz. "Die erste Halbzeit war gar nix, ich glaube, wir haben nicht mal einen Torschuss hinbekommen. Aber wir haben das eingeplant."

Weil nur drei Tage zwischen dem Pokalfight und dem Auswärtsspiel bei den Roten Teufeln, bei der die Anreise auch nicht nach Plan verlief, lagen, setzte der Ungar auf Rotation. Er ließ unter anderem Fabian Reese (26) und Torjäger Haris Tabakovic (29) draußen.

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Ohne das Traumduo und 120 Minuten Pokalminuten in den Knochen ging so gut wie gar nichts. Laut werden musste Dardai in der Kabine allerdings nicht. Dass der erste Durchgang zäh werden dürfte, war einkalkuliert, nur so harmlos hat er sein Team nicht erwartet.

Hertha BSC: Pal Dardai blieb in der Halbzeit ruhig: Böse Bemerkungen über die Offensive

Florian Niederlechner kann es auch wunderschön: Per Fallrückzieher erzielte Herthas Stürmer den 1:1-Ausgleich.
Florian Niederlechner kann es auch wunderschön: Per Fallrückzieher erzielte Herthas Stürmer den 1:1-Ausgleich.  © Uwe Anspach/dpa

"Wir haben einen Plan gehabt. Ich habe nur böse Bemerkungen über die Offensive gemacht, weil wir uns nicht gewehrt haben oder auch mal eine Ecke rausgeholt haben", erklärte Dardai.

Der Plan ging auf: Mit dem Seitenwechsel und der eingeplanten Hereinnahme von Reese, Tabakovic und Gustav Christensen (19) wurde es besser. Florian Niederlechner (33) erzielte per Fallrückzieher den Ausgleich, Marc Oliver Kempf (28) drehte schließlich die Partie.

Ganz ohne Risiko war der Plan allerdings nicht: "Ich war froh, dass Lautern nicht 2:0 oder 3:0 geführt hat", verriet der Übungsleiter. "Dadurch, dass es nur 0:1 stand, bin ich ganz ruhig geblieben. Ich habe gewusst, was für eine Qualität noch kommt."

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Knackpunkt war allerdings die Rote Karte. Die letzte halbe Stunde agierten die Berliner in Überzahl. "Die Rote Karte hat uns die Möglichkeit gegeben hier drei Punkte mitzunehmen. Danke an die Mannschaft, dass sie so eiskalt waren", so Dardai. "Die Jungs haben es sehr gut gemacht. Wir sind sehr müde, aber das war eine perfekte Woche für Hertha BSC, deswegen habe ich zwei Tage freigegeben. Jetzt feiern wir ein bisschen."

Titelfoto: Uwe Anspach/dpa

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