Herthas neuer Stürmer-Star Schuler greift an: "Bin nicht hergekommen, um mich nur auf die Bank zu setzen"

Walchsee - Wirklich zeigen konnte sich Neuzugang Luca Schuler (25) im Trainingslager von Hertha BSC noch nicht. Eine Erkältung bremste den Stürmer aus. Die ersten Tage konnte er nur individuell trainieren. Am Montag aber kehrte Schuler ins Mannschaftstraining zurück.

Luca Schuler (25) musste nicht lange überlegen, ob er zu Hertha wechseln möchte.
Luca Schuler (25) musste nicht lange überlegen, ob er zu Hertha wechseln möchte.  © Andreas Gora/dpa

"Bisher war es verdammt anstrengend, das fing schon mit der ersten Einheit in Berlin an. Der Coach hat auf jeden Fall ein strammes Programm. Es ist wirklich hart, härter als in Magdeburg", so Schuler in einer Medienrunde, bei der auch TAG24 vor Ort war.

Der 25-Jährige war Herthas erster von bislang vier Neuzugängen. Lange überlegen musste der Ex-Magdeburger nicht. "Als dann der Anruf kam, war ich schon Feuer und Flamme. Ich habe dann gehofft, dass es irgendwie klappt. Deshalb bin ich wahnsinnig happy, dass es in solcher Form funktioniert hat."

Schuler selbst hinterließ vor allem beim 3:2 gegen Magdeburg ein eindeutiges Bewerbungsschreiben. "Es war sicherlich eins meiner Top-3-Spiele", hat auch der Torjäger das Spiel noch bestens in Erinnerung. "Der Kontakt ist direkt danach nicht entstanden. Vielleicht habe ich da das erste Mal auf mich aufmerksam gemacht."

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Das scheint er. Der Konkurrenzkampf in Berlin ist allerdings groß, auch wenn er von Kollegen und nicht Konkurrenten spricht. So fordert Schuler mit Haris Tabakovic (30) den Torschützenkönig heraus: "Ich kann mir sicher einiges abgucken von ihm. Er hat nicht umsonst so viele Tore gemacht. Ich bin nicht hergekommen, um mich nur auf die Bank zu setzen. Ich gebe Gas, versuche meinen Qualitäten auf den Platz zu bringen und dann entscheidet der Trainer", sagte der Goalgetter.

"Es kann auch sein, dass wir mit zwei Spitzen spielen."

Schuler spricht von Aufstieg

Schuler erzielte insgesamt sechs Saisontore, traf unter anderem auch gegen Hertha.
Schuler erzielte insgesamt sechs Saisontore, traf unter anderem auch gegen Hertha.  © Andreas Gora/dpa

Tabakovic und Schuler - das könnte passen. Trotz seiner Körpergröße von 1,90 Meter ist er kein typischer Brecher. Der Ex-Schalker ist ein schneller Angreifer, einer der in die Tiefe geht und durch die hohe Laufarbeit seine Kollegen glänzen lässt: "Es hört sich doof an, aber es die erste Verteidigungs-Linie. Je eher wir Angreifer die Verteidiger unter Druck setzen, desto eher kriegen wir einen unkontrollierten Ball, können den Ball dann erobern oder sogar direkt ganz vorne."

Generell scheint die Alte Dame für Schuler ein Match zu sein: "Was auch ein Grund war hier herzukommen, war die Art und Weise, wie man die Offensive bedient hat. Wenn ich überlege, wie viele Flanken von links und rechts reingeflogen sind, davon habe ich in Magdeburg meistens nur geträumt, wenn ich ehrlich bin."

Mit Fabian Reese (26) muss er allerdings auf den Top-Vorbereiter (14 Vorlagen) verzichten. Der Flügelflitzer fällt die nächsten Wochen erstmal aus. Doch auch so ist der Stürmer von seiner neuen Mannschaft überzeugt, auch wenn er die Tücken der 2. Liga bestens kennt. "Letztes Jahr war es schon schwer, aber wer hochgekommen ist, unterschätzt man vielleicht gerne mal", so Schuler. "In der Liga wird sich wieder zeigen, dass jeder gegen jeden gewinnen kann. Das macht es unheimlich schwierig."

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Diese Unberechenbarkeit hat der Hauptstadtklub vergangene Saison kennengelernt. Hertha landete am Ende auf Platz neun, griff zu keinem Zeitpunkt ins Aufstiegsrennen ein. Das soll und wird sich laut Schuler ändern: "Es wird sehr, sehr spannend und auch viele Enttäuschungen geben. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass wir am Ende eine glückliche Saison haben werden."

Die da wäre: die Rückkehr in die Bundesliga!

Titelfoto: Andreas Gora/dpa

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