Berlin - Das war ein eindeutiges Ergebnis! Hertha BSC hat einen neuen Präsidenten. Fabian Drescher (42) folgt auf Kay Bernstein (†43).
Der Rechtsanwalt ließ die vier Herausforderer (Wolfgang Sidka, Stepan Timoshin, Uwe Dinnebier und Olaf Brandt) mit weitem Abstand hinter sich.
Der 42-Jährige kam insgesamt auf 2981 Stimmen (81,7 Prozent). Danach folgte Unternehmer Dinnebier mit 582 Stimmen. Sneaker-Millionär Timoshin, der Geld anzünden wollte und ausgepfiffen wurde, kam auf lediglich 15 Stimmen.
Drescher wurde schon nach seiner fünfminütigen Vorstellung mit Standing Ovations gefeiert, ebenso nach der Wahl. "Ich kann mir eine Unterstützung mit jedem der Kandidaten vorstellen", sagte Drescher nach der Wahl und möchte die Kandidaten in die Arbeit einbinden.
Die aktuelle Entwicklung könnt Ihr hier im Live-Ticker verfolgen.
Update, 18.26 Uhr: Anne Noske ist Herthas erste Vizepräsidentin
Fünf der Präsidiumskandidaten konnten ihre dreiminütige Rede bereits halten. Derweil steht das Ergebnis zum Vizepräsidenten bzw. Vizepräsidentin fest. Auch hier ist es ein eindeutiges Ergebnis: Anne Noske holte sich im ersten Wahlgang klar und deutlich mit 2292 Stimmen den Sieg. Sie ist die erste Vizepräsidentin des Vereins überhaupt.
Dahinter folgen Pantelic (337 Stimmen) Ferhat Dogru (306), Timoshin (23) und Marvin Brumme (49).
Update, 17.51 Uhr: Weiter geht der Wahl-Marathon
Es geht weiter mit der Wahl der einfachen Präsidiumsmitglieder. 19 Kandidaten haben sich zur Wahl gestellt. Am Ende werden sieben ins Präsidium gewählt. Alle haben eine Redezeit von drei Minuten.
Update, 17.30 Uhr: Pantelic in der Kritik
Für seine Rede bekommt Marko Pantelic viel Beifall, muss sich danach aber auch kritischen Fragen stellen. Seine Kandidatur zurückziehen und sich woanders einbringen, will Pantelic aber nicht. Die Hertha-Legende bleibt kämpferisch.
Ein Mitglied kritisiert wiederum sein freundschaftliches Verhältnis zu einem Vertrauten von Ex-Investor Lars Windhorst, ein anderer erinnert an seine Unterstützung von Bernstein-Konkurrent Frank Steffel. Die Antwort des Ex-Stürmers: "Ich habe in einer demokratischen Wahl einen Kandidaten unterstützt. Und?"
Update, 17 Uhr: Vize-Präsident wird gesucht
Der Wahl-Marathon geht derweil weiter. Nun haben die Vizepräsidenten-Kandidaten vier Minuten Zeit die Mitglieder zu überzeugen, darunter ist auch Ex-Hertha-Star Marko Pantelic.
Update, 16.50 Uhr: Fabian Drescher ist neuer Präsident von Hertha BSC
Jetzt ist es amtlich! Fabian Drescher ist für die nächsten vier Jahre Präsident von Hertha BSC. Wolfgang Sidka erreichte 64 Stimmen, Uwe Dinnebier schaffte 582 Stimmen, Olaf Brandt kam auf sieben Stimmen, Stepan Timoshin nur auf 15 Stimmen und Fabian Drescher holte 2983 Stimmen.
Ein eindeutiges Ergebnis mit 81,7 Prozent. Nötig wären über 50 Prozent der Stimmen gewesen. Im Saal ist die Freude groß. Neben Jubel und Applaus gibt es viele "HaHoHe"-Rufe.
Update, 16.35 Uhr: Aufstieg doch nicht alternativlos
Seine Aussage der Aufstieg sei alternativlos, wurde schon viel zitiert, jetzt hat Herrich noch einmal dazu Stellung bezogen. Demnach ist der Aufstieg in dieser Saison keineswegs alternativlos. "Der Weg ist alternativlos", so Herrich und meint damit die wirtschaftliche Konsolidierung.
Update, 16.15 Uhr: Herrich blickt auf die Finanzen, neuer Job für Dardai
Während die Stimmen gezählt werden, blickt Geschäftsführer Thomas E. Herrich auf die Finanzen. "Wir waren wirtschaftlich am Ende. Wir mussten an vielen Stellen tief in die Strukturen eingreifen. Wir haben den Turnaround geschafft", so Herrich. Dennoch hat Hertha das Geschäftsjahr 2023/24 mit einem Minus von 33,325 Millionen Euro abgeschlossen. Im Jahr davor waren es noch fast 100 Millionen Verlust.
Großes Thema während des Wahlkampfs und auch hier vor Ort ist die Rückzahlung der 40-Millionen-Anleihe: "Ich kann euch so viel mitteilen, dass wir auf einen sehr guten Weg sind."
Lobende Worte gibt es auch für den Chefcoach Cristian Fiél: "Er war unserer absoluter Wunschkandidat. Er hat die Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern übertroffen." Zudem hat er Neuigkeiten über Fiéls Vorgänger. Pal Dardai bleibt dem Klub in neuer Funktion erhalten. "Künftig wird er als Scout insbesondere im osteuropäischen Raum und als Botschafter für Hertha zur Verfügung stehen."
Update, 15.55 Uhr: Jetzt wird gewählt
Rund fünf Stunden nach Beginn der Veranstaltung wird nun gewählt. Insgesamt sind 4061 Mitglieder vor Ort, davon sind 3903 stimmberechtigt. Der neue Präsident muss mindestens 50 Prozent aller Stimmen bekommen.
Update, 15.53 Uhr: Wolfgang Sidka letzter Redner, Fan schlägt Wurst-Alarm
Nach rund einer Stunde darf der nächste und damit auch der letzte Redner ran: Ex-Profi Wolfgang Sidka. Er verweist auf seine Hertha-Vergangenheit. "Ziel muss es sein, in möglichst jedem Spiel ein volles Olympiastadion zu haben. Wir müssen uns auf allen Ebenen verbessern, vor allem sportlich."
Der Applaus fällt verhalten aus, wird dafür aber umso lauter, als verkündet wird, dass es keine weiteren Fragen gibt. Damit können nun die Kreuze gesetzt werden.
Vorher aber hat ein Fan noch eine wichtige Botschaft: Es gibt nichts mehr zu essen. "Wir haben noch alle viel vor heute. Aber das Essen ist alle. Das finde ich scheiße! Es gibt keine Wurst mehr."
Update, 15.21 Uhr: Dinnebier verspricht 50 bis 100 Millionen Euro
Das ist mal eine lange Fragerunde, die immer noch andauert. So ergreift beispielsweise Kreisel, der Vorsänger der Ultragruppe Harlekins, aber auch ein elfjähriges Mädchen das Wort. Sie möchte wissen, welche Firmen denn im Kuvert stehen. Erst soll Dr. Lentfer ihn öffnen. "Ich mache hier keine Kuverts auf. Das müssen Sie schon selbst machen", sagt Lentfer.
Bei dem wirtschaftlichen Unterstützer handelt es sich demnach um die Frenkel Family Office GmbH. Mit vier weiteren Firmen stellt das Unternehmen Geld in Aussicht.
Update, 14.40 Uhr: Jetzt spricht Uwe Dinnebier
Nach der lauten und unterhaltsamen Rede seiner beiden Vorgänger geht es Unternehmer Uwe Dinnebier weitaus ruhiger an. Er vermisst die wirtschaftliche Kompetenz der Hertha-Führung. "Eigentlich ist der Aufstieg in die erste Liga alternativlos. Ohne dieses Geld ist Hertha nicht finanzierbar."
Er selbst präsentiert Namen von Unternehmen, die offenbar bereit sind, Hertha finanziell zu unterstützen. Es soll um 50 bis 100 Millionen Euro gehen. Dafür hat er Applaus erwartet, der allerdings ausbleibt.
Update, 14.17 Uhr: Kandidat zeigt seine Badehose
Das wird wohl die unterhaltsamste Rede. Imbiss-Besitzer Olaf Brandt setzt auf eine eigene aufgenommene Reportage, abgespielt mit seinem Handy, bei der Ibrahim Maza Hertha 2030 zur Meisterschaft schießt. Seine Vision steht auf seinem blauen Pullover: "Der Berliner Weg mit der Schale durchs Brandenburger Tor".
Auch zu den Vorwürfen seiner Vergangenheit geht Brandt ein: "Ja, ich habe Fehler gemacht in der Vergangenheit. Aber jeder hat eine zweite Chance verdient." Anschließend holt er noch eine schwarz-weiß-rote Badehose heraus, weil er in die Nähe von Reichsbürgern gerückt wurde: "Das ist eine Adidas-Badehose, keine Reichsbürgerhose."
Update, 14 Uhr: Sneaker-Millionär wird ausgebuht und stellt Geld zur Verfügung
Bevor Stepan Timoshin seine Rede beginnt, gibt es schon die ersten Buhrufe. Der Grund: Symbolisch will er einen 50-Euro-Schein anzünden. "Was wir alle nicht wollen, ist, dass hier weiter Geld verbrannt wird", kündigt der Sneaker-Millionär an. "Ich werde die Verantwortlichen schonungslos zur Verantwortung ziehen. Es wird lichterloh brennen."
An Fabian Drescher richtet er drastische Worte: "Du bist eine Marionette der vergangenen Jahre. Du musst weg!" Es folgen weitere Buhrufe. Seine Redezeit von fünf Minuten schöpfte er nicht aus, dafür aber haben die Mitglieder noch Fragen. Fast alle kritisieren seinen Wahlkampf.
Wenn er gewählt wird, stellt er frisches Geld zur Verfügung. Schon am Montag könne er 32 Millionen Euro mitbringen. Dazu zeigt er eine Rechnung, die er notariell beglaubigen lassen könne.
Update, 13.38 Uhr: Kritik an Drescher
Es herrscht trotzdem weiter Redebedarf. Ein Mitglied möchte wissen, warum die Verträge von Benjamin Weber und Zecke Neuendorf kurz vor der Mitgliederversammlung verlängert wurden. "Uns war bewusst, dass der Zeitpunkt kritisch sein könnte. Das verstehen wir. Aber wir waren uns schon im Sommer alle einig, dass Zecke und Benjamin Weber die richtigen Personen auf dem richtigen Posten sind." Dass es Kritik geben würde, war ihm bewusst. "Aber wir wollten das nicht hinter die Wahl anstellen, denn es geht um Hertha BSC."
Ein anderer bemängelt seine fehlende Vision. Für Gelächter sorgt jedoch ein anderer Hertha-Fan, der ebenfalls auf den Zeitpunkt der Vertragsverlängerung zu sprechen kommt: "Ich weiß, dass die Frage schon gestellt wurde. Und es ist eine rhetorische Frage."
Update, 13.20 Uhr: Standing Ovations für Fabian Drescher
Standing Ovations für Fabian Drescher! Der kommissarische Präsident verweist auf die gemeinsamen Erfolge, die mit dem Berliner Weg einhergehen. "Ohne euch hätte es diesen Umbruch nicht gegeben und wir sind uns einig, dass dieser verdammt notwendig gewesen ist", richtet er sich mit einer emotionalen Rede an die Fans.
"Das wiedergewonnene Vertrauen ist ein zartes Pflänzchen, das gepflegt werden. Ich möchte, dass der eingeschlagene Weg weiter gegangen wird. Weil dieser Weg die beste Chance für eine erfolgreiche Zukunft von Hertha BSC ist."
Den Verein sieht Drescher dem Wege der wirtschaftlichen Gesundung, doch auch das Sportliche bleibt nicht unerwähnt. "Wir wollen in die Bundesliga. Das geht aber nur im Rahmen unserer Möglichkeiten."
Update, 13 Uhr: Wahl zum Präsidium beginnt
Jetzt wird es interessant. Die Wahl zum Präsidenten kann beginnen. Jeder der fünf Kandidaten bekommt fünf Minuten Redezeit.
Zunächst hat Fabian Drescher das Wort, danach folgen Stepan Timoshin, Olaf Brandt, Uwe Dinnebier und Wolfgang Dinnebier. "Die wilde Fahrt beginnt", so Lentfer.
Update, 12.55 Uhr: Entlastung des Aufsichtsrats und des Präsidiums
Es geht Schlag auf Schlag. Nach der Aussprache der Mitglieder, die vor allem den Wahlkampf über die Medien kritisiert haben, geht es mit den ersten Anträgen weiter. Sowohl der Aufsichtsrat als auch das Präsidium wird entlastet.
Update, 12.23 Uhr: Großes Interesse an MV
Erster Zwischenstand der Teilnehmenden: Insgesamt sind 3613 Mitglieder anwesend (Stand 12.06 Uhr). Davon sind 3481 stimmberechtigt. Damit ist der Rekord schon jetzt eingestellt. Der lag zuvor im Jahr 2012 bei 3401 Teilnehmern.
Zuvor hatte Aufsichtsratsvorsitzender Torsten-Jörn Klein das Wort. Aufgrund von Formalien (fehlende Unterschrift oder sich selbst vorgeschlagen) wurden Kandidaten nicht zur Präsidiumswahl zugelassen. Eine kleine Spitze konnte er sich an die Herausforderer nicht verkneifen. Im Vorfeld gab es die Bitte den Wahlkampf nicht über die Medien zu führen. "Wie wir sehen konnten, hat das ja gut geklappt", erklärte Klein ironisch.
Update, 12.15 Uhr: Hertha BSC in der Champions League
Die Champions League ruft! Herthas Beachsoccer-Team ist deutscher Vizemeister geworden und hat sich dadurch für die Königsklasse qualifiziert.
Beim Kegeln freut man sich über einen Zuwachs, besonders bei den jüngeren Leuten. Mit 373 Mitgliedern kommt die Boxabteilung an die Belastungsgrenze
Update, 11.54 Uhr: Hertha BSC mit 58.147 Mitgliedern
Fabian Drescher hat beim Bericht des Präsidiums weiter das Wort und verkündet gute Nachrichten: Die Hertha-Familie wird größer. Die Berliner haben mittlerweile 58.147 Mitglieder. Ein großen Anteil hat daran auch der verstorbene Kay Bernstein.
"Seit der Wahl 2022 ist die Hertha-Familie um 17.000 Mitglieder gewachsen. Dafür können wir uns nur verneigen", so Drescher, der noch ein weiteres Bonbon zu verkünden hat. Es soll noch extra eine Jacke nur für Mitglieder geben. Das Design kenne er selber noch nicht.
Update, 11.30 Uhr: Antrag abgelehnt
Ein Mitglied versucht die Wahl des Präsidiums vorzuziehen, da viele Herthaner weit angereist sind. Der Antrag wird aber mit großer Mehrheit abgelehnt.
Die anwesenden Mitglieder müssen sich noch gedulden. Dr. Lentfer schätzt, dass die Wahl etwa gegen 13.30 Uhr beginnen wird. Das heißt: In etwa zwei Stunden wird es richtig interessant.
Update, 11.11 Uhr: Los geht's
Es kann losgehen: "Je eher wir loslegen, desto eher können wir nach Hause", eröffnet Hertha-Präsident Fabian Drescher die Mitgliederversammlung. Auch er rechnet mit einer Rekord-Veranstaltung. Den größten Applaus bekommt aber Versammlungsleiter Dr. Dirk Lentfer.
Update, 10.55 Uhr: Hertha rechnet mit 4000 Teilnehmern
Rund fünf Minuten noch bis zur offiziellen Eröffnung. Es könnte eine Rekord-Veranstaltung werden, nicht nur was die Zuschauer betrifft, sondern auch die Länge. Neben der Wahl zum Präsidenten, steht auch die Wahl zum Vizepräsidenten, sowie die Wahl einfacher Präsidiumsmitglieder auf dem Programmzettel.
Auch die Fanszene hat dazu aufgerufen an der Mitgliederversammlung teilzunehmen. Viele sind dem Aufruf gefolgt. Der Hauptstadtklub rechnet mit bis zu 4000 Teilnehmern.