Herthas Leitl macht Schluss mit Schönspielerei: "Wir brauchen Punkte"

Berlin - Spiel zwei für Herthas neuen Chefcoach Stefan Leitl (47). Der Sieg zum Auftakt blieb ihm verwehrt, das soll nun beim SV Elversberg gelingen. Der kleine Verein aus dem Saarland ist da, wo Hertha BSC eigentlich hinwollte: in Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen. Die Realität in der Hauptstadt aber sieht anders aus.

Stefan Leitl (47) will ergebnisorientierten Fußball spielen lassen.
Stefan Leitl (47) will ergebnisorientierten Fußball spielen lassen.  © Soeren Stache/dpa

Nur vier Punkte trennt die Alte Dame vom Relegationsrang. Daher zählt nur eins: Hertha braucht einen Sieg.

"Wir brauchen Punkte. Alles andere ist zweitrangig", sagte der 47-Jährige auf der Pressekonferenz.

Um den Negativlauf (nur ein Punkt aus fünf Spielen) zu beenden, setzt er auf einfache Mittel. "Wir müssen ergebnisorientierten Fußball spielen, um zu punkten. Wir müssen Intensität und Laufvolumen steigern."

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Hertha BSC Befreiungsschlag im Abstiegskampf: Hertha BSC (z)erlegt zahnlose Löwen

Heißt: Statt den Ball ins Tor zu tragen, sollen die Berliner kratzen und beißen. Eigentlich wollte Hertha mit Ballbesitzfußball und Offensivpower unter Cristian Fiél (44) den Angriff auf die Aufstiegsplätze wagen. Doch jetzt heißt es erstmal zurück zu den Basics. Es gibt keine Zeit für Experimente.

"Im Fußball geht nichts über Siege. Wir müssen hart arbeiten, um uns dieses Erfolgserlebnis in Elversberg zu verdienen", so Leitl. "Wir wollen nichts überfrachten oder überladen. Wir wollen eine gewisse Lockerheit reinbekommen. Eine gewisse Freiheit beim Spielen, damit sie nicht zu komplex in Positionsspielen denken."

Hertha kämpft gegen die Sturm-Krise

Florian Niederlechner (34) fehlt derzeit das Erfolgserlebnis, bekam vom Chef aber ein Lob.
Florian Niederlechner (34) fehlt derzeit das Erfolgserlebnis, bekam vom Chef aber ein Lob.  © David Inderlied/dpa

Nur wer soll die Tore machen? Von einer Problemzone will der Fiél-Nachfolger zwar nichts wissen, im Sturm sorgt Hertha aber auch nicht gerade für schlotternde Knie beim Gegner. Florian Niederlechner ist mit fünf Treffern noch der erfolgreichste Angreifer, hat aber auch seit drei Monaten nicht mehr getroffen. Luca Schuler (25) steht bei drei Toren, während Smail Prevljak (29) erst ein Treffer gelang - per Elfmeter.

Bei der Premiere fehlte Prevljak noch im Aufgebot, sollte aber nichts mehr passieren, wird der Bosnier diesmal im Kader stehen. Womöglich gar in der Startelf. "Einer von den dreien wird spielen", sagte Leitl. "Ich bin überzeugt, dass alle drei Stürmer treffen können."

Titelfoto: Soeren Stache/dpa

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