Hertha zittert sich zum nächsten Schritt: "Wir haben Charakter gezeigt"

Berlin - Die letzte Klärungsaktion nahm Marc Oliver Kempf (28) zum Anlass mit ausgestreckten Armen über den Platz zu rennen. Pal Dardai (47) wollte, dass seine Elf den nächsten Schritt geht - und das haben sie getan. Hertha BSC musste am Ende zwar noch zittern, feierte aber mit dem 2:1 auf Schalke einen wichtigen Auswärtsdreier.

Haris Tabakovic (29) blieb auf Schalke ohne Treffer.
Haris Tabakovic (29) blieb auf Schalke ohne Treffer.  © Bernd Thissen/dpa

Die Berliner bestätigen damit ihren positiven Trend. "Ich habe nach der letzten Woche viele Bonuspunkte für die Mannschaft gesehen. Trotzdem müssen wir noch einiges lernen", sagte Dardai auf der Pressekonferenz im Hinblick auf den Pokalabend gegen Mainz.

In der 2. Liga aber hat sich seine Elf nach dem Stotterstart und der schwierigen Transferphase gefangen. Sie sind im Unterhaus angekommen. Von den letzten vier Spielen gewann die Alte Dame drei.

Zunächst aber hätte das Spiel auch einen anderen Verlauf nehmen können. Schalke machte in den ersten Minuten ordentlich Betrieb und hatte selbst durch Dominick Drexler (33) die große Chance in Führung zu gehen.

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"Mein Kollege hat mich mit den vielen Wechseln ein bisschen überrascht. Schalke war gut und organisiert. Die ersten zehn, 15 Minuten gingen an Schalke, sie hätten sogar in Führung gehen können. Dann haben wir das Spiel aber beruhigt und angefangen besser mit dem Ballbesitz umzugehen."

Hertha BSC gewann drei der letzten vier Spiele

Fabian Resse (25, r.) erzielte den schönsten Treffer des Nachmittags.
Fabian Resse (25, r.) erzielte den schönsten Treffer des Nachmittags.  © Bernd Thissen/dpa

Hertha kontrollierte die Partie, wartete geduldig auf seine Chance und schlug jeweils zum perfekten Zeitpunkt zu. Einmal kurz vor der Pause, einmal nach dem Seitenwechsel. Erst spitzelte Smail Prevljak (28) eine Flanke von Fabian Resse (25) über die Linie (41. Minute, dann sorgte der Vorlagengeber für das sehenswerte 2:0 (51.)).

Herthas Flügelspieler, seit Wochen in Top-Form, vernaschte den überforderten Henning Matriciani (23) per Beinschuss und tunnelte dann auch Keeper Justin Heekeren (22).

"Wir haben uns gefunden", sagte Torschütze Prevljak: "Wir haben Charakter gezeigt und das Ergebnis verdient gezogen."

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Auffällig aber: Ein 2:0 bleibt beim Hauptstadtklub ein gefährliches Ergebnis. Wie schon beim 3:2 in Kiel und auch in anderen Spielen zuvor fiel die Dardai-Elf bei der vermeintlichen komfortablen Führung in eine merkwürdige Lethargie. Die Berliner verteidigten die vielen Flanken zwar gut weg, wurden aber zu passiv. Der Anschlusstreffer war fast schon die logische Konsequenz.

Dass die Alte am Ende nicht den sicheren Sieg noch aus der Hand gab, lag am glänzend aufgelegten Keeper Tjark Ernst (21), der auch die letzte Aktion des eingewechselten Top-Talents Assan Ouédraogo (17) vereitelte. So fuhren die Berliner mit drei Punkten bzw. nach Dardais Rechnung mit nun zwei im Soll zurück in die Hauptstadt. Die Belohnung in der Länderspielpause: Ein paar Tage frei!

Titelfoto: Bernd Thissen/dpa

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