Hertha zeigt sich gnädig: Gersbeck bekommt wohl noch eine Chance
Berlin - Ob die Alte Dame diesen Schritt nicht doch noch bereut? Hertha BSC soll intern darüber beraten, ob Torhüter Marius Gersbeck (28) schon bald wieder mit der Mannschaft trainieren darf.
Ohne eine Pflichtspielminute zwischen den Pfosten gestanden zu haben, ist Marius Gersbeck (28) mit Abstand eine der heißesten Personalien bei der Berliner Hertha gewesen.
Der Neuzugang aus Karlsruhe schlug im Trainingslager über die Stränge und muss sich schon bald einer Anklage wegen Körperverletzung stellen.
Bei so gut wie jedem anderen Verein hätte diese Aktion wohl die sofortige Entlassung zur Folge gehabt. Nicht so bei Hertha BSC. Wie die "Bild" berichtet, soll es vor allem Präsident Kay Bernstein (42) sein, der sich für eine Rückkehr von Gersbeck in das Mannschaftstraining starkmacht.
Aus sportlicher Sicht wäre eine Rückkehr von Gersbeck sicher nicht verkehrt. Durch den Abgang von Oliver Christensen (24) nach Florenz geht die Hertha mit Tjark Ernst (20) in die neue Spielzeit. Der junge Keeper machte seine Aufgabe bislang recht ordentlich.
Dennoch könnte Trainer Pal Dardai (47) im Falle einer Rückkehr von Gersbeck sicher deutlich besser schlafen, wenn er wüsste, er hätte einen erfahrenen Schlussmann in der Hinterhand.
Es droht Gegenwind von der Fan-Szene
Ganz so einfach, wie sich alle Beteiligten die Angelegenheit vorstellen, ist sie dann wohl doch nicht. Auch wenn der 28-Jährige bei vielen aus der aktiven Fan-Szene immer noch ein Stein im Brett hat, dürfte es wohl auch andere Reaktionen geben.
So sehen nicht wenige das Fehlverhalten des Keepers als vereinsschädigend an und wollen ihn nicht mehr im Trikot ihrer Alten Dame sehen. Gersbeck selbst, der nach wie vor suspendiert ist, hat sich zu diesem Vorfall immer noch nicht geäußert.
Auch in den Gremien des Vereins herrscht laut Bild-Informationen Uneinigkeit im Fall Marius Gersbeck. Sollte es tatsächlich zur Begnadigung kommen, sehen einige Mitglieder des Aufsichtsrates starke Probleme mit den Werten, denen sich der Verein verschrieben hat.
Geht es nach Präsident Kay Bernstein, dann soll Gersbeck schon vor dem Prozessbeginn in Österreich wieder mit der Mannschaft trainieren.
Titelfoto: Soeren Stache/dpa