Hertha wieder ohne Sieg, aber zufrieden: "Ein Schritt nach vorn"

Berlin - Neuer Trainer, neues System, altes Leid: Hertha BSC macht das Tor nicht. Stefan Leitl hat mit dem 0:0 gegen Nürnberg den perfekten Einstand verpasst. Der erste Heimsieg seit Mitte Oktober lässt weiter auf sich warten. Nach dem intensiven Spiel waren sich aber alle einig: Es ist ein Schritt in die richtige Richtung!

Fabian Reese (27) hatte die besten Chancen, aber kein Glück beim Abschluss.
Fabian Reese (27) hatte die besten Chancen, aber kein Glück beim Abschluss.  © Soeren Stache/dpa

Die Berliner zeigten gleich zu Beginn, wer Herr im Haus ist, pressten im 4-2-3-1 unglaublich intensiv, erzwangen so immer wieder hohe Ballgewinne. Nach nur drei Trainingseinheiten ist die Handschrift von Leitl bereits klar erkennbar.

"Mit der Leistung können wir sehr zufrieden sein. Dass jetzt nicht alles funktioniert, ist auch klar. Dafür war es eine zu kurze Woche", sagte Tjark Ernst (21) nach der Nullnummer.

Der Keeper profitierte vom Trainerwechsel. Den zu Rückrundenbeginn überraschenden Torwartwechsel kassierte Leitl wieder ein: Ernst ist die neue alte Nummer eins!

Zähe Nummer bei Leitl-Debüt: Hertha verpasst Befreiungsschlag
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Es war ein undankbares Comeback. Der U21-Nationalspieler wurde kaum geprüft, war aber einmal zur Stelle, als er gebraucht wurde. Ansonsten ließ Hertha Nürnberg nie so richtig ins Spiel kommen.

"Ich bin absolut Okay damit, was meine Mannschaft gezeigt hat. Wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgesetzt haben", war auch der neue Chefcoach zufrieden, auch wenn der erhoffte Befreiungsschlag ausblieb. "Es ist ein Schritt nach vorne. Wir waren überlegen und näher dran am Sieg. Wir wollten unbedingt die drei Punkte. Das ist uns leider nicht gelungen."

Hertha BSC fehlt das Quäntchen Glück beim Abschluss

Stefan Leitl (47) sah eine intensive Partie seiner Mannschaft.
Stefan Leitl (47) sah eine intensive Partie seiner Mannschaft.  © Soeren Stache/dpa

So setzt sich das alte Leid weiter fort: Hertha macht das Tor nicht. Die Möglichkeiten waren da, wenn auch nicht in überwiegenden Maße. Reeses Direktabnahme konnte Keeper Jan Reichert (23) noch entschärfen, bei seinem Versuch aus spitzen Winkel musste er nicht mehr eingreifen.

Und auch Florian Niederlechner (34), der allein in der Spitze agierte, hatte das Glück nicht auf seiner Seite. Entweder fehlten dem Routinier wenige Zentimeter oder Nürnberg schaffte es wie so häufig noch ein Bein dazwischen zu stellen.

"Die Möglichkeiten waren sowohl in der ersten, als auch in der zweiten Hälfte da", befand auch Leitl. Nur ein Treffer wollte nicht mehr gelingen.

Kann Hertha BSC mit Stefan Leitl endlich den (Heim-)Schalter umlegen?
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"Am Ende hätten wir das Spiel gewinnen müssen. Wir haben keine wirkliche Chance zugelassen und haben ein intensives Spiel geliefert", so Sportdirektor Benjamin Weber. "Aber wir haben auch ein Stück weit den Trend gestoppt nach vier Niederlagen."

Der Heimfluch hält allerdings weiter an. Der erhoffte Dreier im eigenen Wohnzimmer lässt weiter auf sich warten. Spielt Hertha aber so weiter, darf auch im Olympiastadion bald wieder gejubelt werden. "Es macht Lust auf mehr. Natürlich ist das aber auch der Maßstab für die nächsten Wochen", gibt Ernst die Richtung vor.

Titelfoto: Soeren Stache/dpa

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