Hertha-Wahnsinn: Sieben-Tore-Spektakel und Rohrbruch in Lautern-Kabine!
Kaiserslautern - Wahnsinn in der 2. Liga! An dieses Spiel in Kaiserslautern wird sich Hertha BSC noch lange erinnern. Die Berliner gingen dreimal in Führung, drehten einen Rückstand und mussten kräftig zittern. Am Ende durften die Gäste dank zweier Neuzugänge über ein 4:3-Sieg (1:2) jubeln.
Luca Schuler besorgte zunächst noch die Führung und doch ging es mit einem Rückstand in die Pause, weil die Berliner weiter Schwächen bei Ecken zeigten und sich dann auch einen katastrophalen Fehlpass leisteten.
Für die zweite Hälfte hatten sie sich die viel vorgenommen, mussten allerdings noch auf die Hausherren warten - aus kuriosem Grund.
Sky-Kommentar Martin Groß erklärte, dass es einen Rohrbruch in der Kabine gegeben habe. "Das habe ich auch noch nicht erlebt", lachte Co-Kommentator Thorsten Mattuschka.
Die ungewöhnliche Pause schien zunächst keine Auswirkungen zu haben, Lautern machte genauso weiter wie vor der Pause, diesmal aber hatte Hertha die schnelle Antwort parat und glich zum 2:2 aus. Es sollten noch weitere Treffer fallen.
Für die Alte Dame war es bei den hohen Temperaturen gar nicht so einfach, keine hitzige Atmosphäre auf dem Betze entstehen zu lassen. Besonders bei Eckbällen wurde es im Gäste-Strafraum gewohnt gefährlich. Schon nach acht Minuten musste die Latte aushelfen.
Derry Scherhant bringt Hertha BSC zurück: Cuisance wird zum Matchwinner
Danach aber kam der Hauptstadtklub immer besser in die Partie - und belohnte sich. Zunächst köpfte Derry Scherhant noch über das Tor, dann aber zeigte Schuler wie es geht. Nach klasse Vorlage von Jonjoe Kenny besorgte er per Flugkopfball die Führung (28. Minute).
Die Hausherren hatten aber die schnelle Antwort parat. Natürlich nach einem Eckball. Die Alte Dame bekam den Ball nicht weg, sodass Klement den Ball mit Gefühl und Übersicht in die lange Ecke setze - 1:1 (32.).
Die Berliner waren eigentlich gut im Spiel und doch kam es dann knüppeldick, weil Hertha auch noch Geschenke verteilte. Kurz vor dem Pausenpfiff leistete sich Linus Gechter einen folgenschweren Fehlpass. Aaron Opoku hatte nach diesem Bock freie Fahrt und drehte die Partie (45.).
Nach der ungewöhnlichen Pause meldete sich dann aber Hertha wieder zurück - und wie. Erst traf Derry Scherhant zum 2:2 (51.), dann war Schuler erneut zur Stelle (64.). Doch wie schon in Halbzeit eins hielt die Führung nicht lange. Boris Tomiak (68.) glich nur vier Minuten später zum 3:3 aus.
Was für ein irres Fußballspiel, dass immer noch nicht zu Ende war. Plötzlich waren die Roten Teufel am Drücker, Hertha hatte aber in Form von Michaël Cuisance die perfekte Antwort parat. Mit seinem Billard-Tor zum 4:3 (79.) ließ er die mitgereisten Hertha-Fans jubeln. Trotz guter Ache-Chancen sollte diesmal kein weiterer Treffer mehr fallen.
Statistiken zum Spiel zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Hertha BSC
2. Bundesliga, 4. Spieltag
1. FC Kaiserslautern - Hertha BSC 3:4 (2:1)
1. FC Kaiserslautern: Krahl - Touré, Tomiak, Heuer, Wekesser (72. Mause) - Gyamerah (72. J. Elvedi) - Klement (59. Redondo), Kaloc, Ritter - Hanslik (87. Raschl), Opoku (72. Ache)
Hertha BSC: T. Ernst - Kenny, Gechter, Marton Dardai, Zeefuik - Demme (75. Klemens) - Karbownik (83. Winkler), Maza (88. Leistner) - Cuisance, Schuler (75. Thorsteinsson), Scherhant (84. Niederlechner)
Schiedsrichter: Benjamin Brand (Gerolzhofen)
Zuschauer: 48.608
Tore: 0:1 Schuler (28.), 1:1 Klement (32.), 2:1 Opoku (45.), 2:2 Scherhant (51.), 2:3 Schuler (64.), 3:3 Tomiak (68.), 3:4 Cuisance (79.)
Gelbe Karten: J. Elvedi (2) / Klemens (2)
Titelfoto: Uwe Anspach/dpa