Hertha-Urgestein vor Absprung? "Lust, auf höchstem Niveau zu spielen"

Berlin - Von wegen die Fußballschuhe an den Nagel hängen: Hertha-Urgestein Peter Pekarik (37) hat bei der Europameisterschaft für die Slowakei noch einmal groß aufgespielt und denkt gar nicht ans Aufhören.

Peter Pekarik (37, M.) fleht nach seiner verpassten Torchance gegen England den Fußballgott um Hilfe an.
Peter Pekarik (37, M.) fleht nach seiner verpassten Torchance gegen England den Fußballgott um Hilfe an.  © Bernd Thissen/dpa

Für Hertha BSC stand der 37-Jährige während der zurückliegenden Saison in der 2. Bundesliga lediglich fünfmal auf dem Rasen, absolvierte insgesamt nur magere 122 Pflichtspielminuten.

Ganz anders bei der EM!

Hier gehörte der Rechtsverteidiger zum absoluten Stammpersonal, stand in allen Vorrundenspielen über die volle Distanz auf dem Feld und wurde auch beim bitteren Aus gegen England im Achtelfinale erst in der Verlängerung ausgewechselt - keine Spur von Rost am "alten Eisen".

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Der Abwehrmann hatte in der Verlängerung sogar die Riesenchance zum 2:2 auf dem Fuß, jagte die Kugel aber über den Querbalken und schickte anschließend ein Stoßgebet in Richtung Fußballgott. Vergeblich, denn die Engländer retteten ihre Führung ins Ziel.

Seit Montag ist der langjährige Hertha-Profi jetzt erst einmal vereinslos.

Ob er ein 13. Jahr bei der Alten Dame verbringen wird, steht aktuell noch in den Sternen - ans Aufhören denkt der Slowake aber anscheinend noch nicht, wie er in einem "B.Z.-Interview" durchblicken ließ.

"Fußball bereitet mir nach wie vor großen Spaß. Ich spüre mental und körperlich keine Erschöpfung, habe Kraft und Lust, weiterhin auf höchstem Niveau zu spielen", stellte Pekarik klar.

Zukunft bei Hertha BSC? Peter Pekarik will nächste Schritte mit Hertha-Führung besprechen

Peter Pekarik steht seit fast zwölf Jahren bei Hertha BSC unter Vertrag.
Peter Pekarik steht seit fast zwölf Jahren bei Hertha BSC unter Vertrag.  © MICHAEL SOHN / POOL / AFP

Damit kommt wohl auch ein Rückschritt in die zweite Mannschaft (noch) nicht infrage. Hier könnte der Musterprofi den Talenten einiges mit auf den Weg geben und gleichzeitig seine Trainerlaufbahn voranbringen, so er denn überhaupt will.

Doch dieser Karriereschritt kommt wohl noch zu früh, denn er glaube, "dass noch weitere fußballerische Herausforderungen vor mir liegen". Aber ob er die weiterhin bei den Blau-Weißen finden wird, ist nach seinen Einsatzzeiten der vergangenen Spielzeit fraglich.

"Natürlich würde ich sehr gern bei Hertha weitermachen, denn dieser Verein ist mir in zwölf Jahren ans Herz gewachsen", betonte der Rechtsfuß.

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Inwieweit er in die Planungen des neuen Trainers Cristian Fiel (44) hineinpasst, wird sich zeigen.

"Wir haben vor dem Turnier mit der Hertha-Führung vereinbart, dass wir uns nach der EM zusammensetzen und die nächsten Schritte besprechen werden", kündigte Pekarik an.

Titelfoto: MICHAEL SOHN / POOL / AFP

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