Trotz Auswärtsstärke: Hertha zittert vor Magdeburg-Heimschwäche
Berlin - Was haben Magdeburg und Hertha BSC gemeinsam? Richtig, beide leiden an einer Heimschwäche. Zu Hause sammelte die Alte erst sieben Punkte, während Magdeburg mit fünf Punkten gar noch schlechter dasteht. Sie warten gar seit fast zehn Monaten auf einen Dreier.
Zuletzt war das am 24. Februar der Fall. Mit 3:0 schossen die Magdeburger Schalke aus dem Stadion.
Was Anlass zur Hoffnung geben könnte, dürfte bei den Hertha-Fans die Sorgenfalten vergrößern - obwohl ihr Team sich in der Fremde leichter tut als im Olympiastadion.
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Überhaupt hat Hertha immer wieder gerne den Aufbaugegner gegeben - auch wenn das bis auf Bayern-Fans vermutlich jeder Fan von seinem Verein behauptet.
Gewinnt Magdeburg nach dieser langen Durststrecke mal wieder ein Heimspiel, wäre es zumindest wieder dieses "typisch Hertha"-Gefühl. Das ist in dieser Saison eigentlich immer dann der Fall, wenn die Berliner die Chance haben, endlich oben anzugreifen.
Einen Ausrutscher können sich die Blau-Weißen allerdings gar nicht erst erlauben. Seit drei Spielen ist die Alte Dame nun schon sieglos und droht als Zwölfter im Mittelfeld festzustecken.
Comeback von Fabian Reese gegen Magdeburg?
Um die Trendwende einzuleiten, setzt Christian Fiél (44) auf einen Dreierpack: Kapitän Toni Leistner (34) und Diego Demme (33) sollen gerade in der Defensive für mehr Stabilität sorgen. Unterschiedsspieler Fabian Reese (26) könnte zumindest für einen Kurzeinsatz in Frage kommen.
"Wenn ich ihn nicht mitnehme, könnte es Ärger geben", sagte Fiél, schränkte nach vier Monaten Pause aber auch ein: "Keiner erwartet ihn mehr als wir, weil wir wissen, welche Qualität er hat. Aber da muss auch Vernunft dahinter sein. Mir hilft es nicht, wenn ich ihn reinschmeiße, er macht einen schnellen Schritt und ist wieder vier Wochen zu Hause."
Eine Sonderrolle dürfte Luca Schuler (25) bekommen. Beim wilden 4:6 in der vergangenen Saison bereitete er noch Hertha jede Menge Probleme (ein Tor, eine Vorlage), auch im Rückspiel (3:2) zeigte er seine Qualitäten.
Doch in Berlin kommt der 25-Jährige nicht richtig in Tritt. Nun sind aber auch seine Tipps gefragt: "Sowas macht man immer. Es wäre ein Fehler, es nicht zu machen. Er war lange genug da", erklärte der Chefcoach. "Er hat jetzt nicht viel Spielzeit bekommen, lässt sich davon aber nicht unterkriegen. Jeden Tag versucht er, Vollgas zu geben. Es ist eine Situation, die ein Fußballer manchmal erleben muss."
Gegen seinen Ex-Klub dürfte Schuler daher erneut nur von der Bank kommen. Der Fokus liegt ohnehin auf einem besseren Defensivverhalten. "Du musst die Duelle gewinnen. Sonst werden sie immer in die Überzahl kommen. Dann wird's schwer."
Wie schwer haben sie vergangene Saison zu spüren bekommen. Die Berliner brachten das Kunststück fertig nach einer viermaligen Führung noch als Verlierer vom Platz zu gehen.
Titelfoto: Soeren Stache/dpa