Hertha um Tor beklaut? Was Gräfe zum Hand-Skandal sagt

Berlin - Es war die Aufreger-Szene in einem für Hertha BSC gebrauchten Nachmittag. Die Berliner gingen nur kurz nach dem Seitenwechsel bei formstarken Darmstädtern erneut in Führung.

Die Freude über seinen Treffer hielt bei Jon Dagur Thorsteinsson (25) nicht lange.  © Imago / Jan Huebner

Palko Dardai (25) scheiterte zunächst noch an der glänzenden Fußabwehr von Marcel Schuhen (31), Jon Dagur Thorsteinsson (25) stand aber goldrichtig. Der Isländer nahm den Abpraller mit der Brust an - und jagte den Ball mit Wucht ins Netz.

Die Freude beim Neuzugang war groß, wirkte der Flügelflitzer nach starkem Start zuletzt eher unglücklich, dann aber bekam Schiedsrichter Patrick Alt (39) etwas aufs Ohr. Der VAR spielte mal wieder Detektiv. Der Treffer zählte nicht.

Im Vorfeld soll bei der Ballannahme die Hand mit im Spiel gewesen sein. Das Problem: Die Fernsehbilder können das nicht wirklich belegen. Ein Handspiel ist nicht zu erkennen.

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Das sieht auch Ex-Schiri Manuel Gräfe (51) so. Der VAR solle nur bei klaren Fehlentscheidungen eingreifen - wie zuletzt auch Schiri-Boss Knut Kircher (55) betonte. "Hier doch nicht! Vielleicht (!) Arm, aber nicht zu sehen", meldete sich der 51-Jährige auf X zu Wort. "Kein Darmstädter (4!) mit freiem Blick sieht/reklamiert Hand - warum wohl nicht?! Weil Brust."

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Hertha BSC fühlt sich um Tor betrogen: "Kann nicht sagen, wo dieses Handspiel war"

Für Hertha-Keeper Tjark Ernst (21) ist nichts mehr zu machen.  © Uwe Anspach/dpa

Der Kölner Keller aber überprüft seit Einführung des Videobeweises jedes Tor, was einem das bange Gefühl vermittelt, ob nicht doch noch 30 Sekunden vorher ein Regelverstoß stattfand. In diesem Fall will der VAR zumindest ein Handspiel erkannt haben, denn ist beim Torschützen vorher die Hand im Spiel, zählt der Treffer nicht. Absicht oder unabsichtlich spielt dabei keine Rolle.

Die Fernsehbilder sorgen jedoch für Zweifel. "Wir schießen das 2:1. Es wurde Handspiel gepfiffen", sagte Cristian Fiél (44) auf der Pressekonferenz. "Bis jetzt kann ich nicht sagen, wo dieses Handspiel war."

Besonders bitter für die Gäste aus der Hauptstadt: Auch das 1:1 unmittelbar vor der Pause hätte nach Gräfes Einschätzung gar nicht fallen dürfen. Zumindest hätte es beim Kopftreffer von Deyovaisio Zeefuik (26) und Isac Lidberg (26) keinen Freistoß geben dürfen.

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Der ehemalige Schiedsrichter habe nur eine Wiederholung in der Sportschau gesehen. "Aber da sah es nach Kopf gegen Kopf aus … Wäre für mich dann kein Foul … ist ja kein Kopfstoß, sondern Zusammenprall."

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