Hertha noch immer ohne Trainer: Wird der Neue diese Woche vorgestellt?
Berlin - Mit Luca Schuler (25) steht der erste Neuzugang von Hertha BSC bereits fest. Weitere sollen folgen. Diego Demme (32) und Kevin Sessa (23) stehen offenbar schon in den Startlöchern, nur wer sie dann trainieren wird, ist unklar.
Auch zwei Wochen nach dem letzten Spiel von Pal Dardai (48) steht der Hauptstadtklub noch immer ohne Coach da. Dabei drängt die Zeit. Ende Juni nimmt der Zweitligist voraussichtlich das Training wieder auf, ab 18. Juli geht es dann ins Trainingslager nach Österreich.
Die Warterei könnte aber schon diese Woche ein Ende haben. "Die Mitgliederversammlung kommt zwei Wochen zu früh", verkündete Sportdirektor Benjamin Weber (44) vergangenen Sonntag im Berliner City Cube den anwesenden Mitgliedern. "Wir sind auf einem guten Weg und optimistisch, dass wir das zeitnah verkünden können auf unseren Kanälen."
Seitdem ist eine weitere Woche vergangen. Heißt: Ende der Woche - dann sind die zwei Wochen seit der Mitgliederversammlung um - könnte der Dardai-Nachfolger präsentiert werden.
Gesucht wird ein Coach, der den Berliner Weg mitgeht, also auf die Jugend setzt, eine klare Spielidee verfolgt und die Berliner in die erste Liga führen soll. Nach der von Dardai oft erwähnten Übergangssaison soll nun der Aufstieg klappen.
Während der Mitgliederversammlung sah es noch aus, als wäre der neue Übungsleiter bereits gefunden: Etwas vorschnell wurde von der Bild vermeldet, dass Cristian Fiél (44) übernehmen wird. Der Deutsch-Spanier, der mit Zecke Neuendorf einen prominenten Fürsprecher hat, bleibt zwar weiterhin einer der Kandidaten, unterschrieben ist aber noch nichts.
Cristian Fiél kassierte mit Nürnberg mehr Gegentore als Hertha BSC
"Stand jetzt hat das null Prozent Wahrscheinlichkeit", dementierte auch Nürnberg-Manager Olaf Rebbe (46) einen entsprechenden Wechsel.
Der Schwabe setzt zwar auf Talente, lässt auch aktiven Fußball spielen, legte aber mit Nürnberg (Punkteschnitt von 1,18) eine eher enttäuschende Saison hin. Wie Dardai bekam auch der Ex-Dynamo-Trainer keine Konstanz rein und kassierte gar noch mehr Gegentore (64) als die Berliner (59).
Dabei ist die Stabilisierung der Defensive eines der Kernaufgaben des neuen Trainers: Hertha schluckte viel zu viele einfache Gegentore, sodass die Alte Dame zu keinem Zeitpunkt um den Aufstieg mitmischen konnte.
Weitere Kandidaten aus dem Unterhaus sind Hannovers Stefan Leitl (46) oder KSC-Coach Christian Eichner (41). Wie schon bei Fiél wäre allerdings für den klammen Hauptstadtklub auch hier eine Ablöse fällig.
U-19 Coach Oliver Reiß (41), Ex-Augsburger Enrico Maaßen (40) oder Markus Gisdol (54) wären da deutlich günstiger zu haben - oder wird es am Ende einer, den keiner auf dem Schirm hatte?
Titelfoto: Soeren Stache/dpa