Hertha-Boss nimmt Mannschaft in die Pflicht und hakt Aufstieg ab

Berlin - Hertha BSC ist mit großen Hoffnungen in die Rückrunde der 2. Bundesliga gestartet - nach drei Spielen im neuen Jahr stehen die Verantwortlichen in Berlin vor einem Scherbenhaufen.

Herthas Sportdirektor Benjamin Weber (44) will nach der unterirdischen Leistung in Regensburg eine Reaktion der Spieler sehen.
Herthas Sportdirektor Benjamin Weber (44) will nach der unterirdischen Leistung in Regensburg eine Reaktion der Spieler sehen.  © David Inderlied/dpa

Nach dem spielerischen Offenbarungseid am vergangenen Samstag beim Tabellenletzten in Regensburg, wo sich die Mannschaft den Schneid abkaufen ließ und keinerlei Gegenwehr zeigte, sprach Trainer Cristian Fiél (44) von einer "unwürdigen Leistung".

Das sah auch Herthas Sportdirektor so, stärkte seinem Coach jedoch den Rücken und nahm stattdessen die Spieler in die Pflicht. "In Regensburg haben wir versagt", stellte Benjamin Weber (44) in einem Interview am Rand des Trainingsplatzes knallhart fest.

Jetzt sei es an der Mannschaft, "nicht nur eine Reaktion zu zeigen, sondern halt auch Sachen selbst in die Hand zu nehmen", forderte der 44-Jährige. Das sei die klare Erwartungshaltung für das kommende Wochenende und die anstehenden Begegnungen.

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"Du kannst viel reden, du kannst viel coachen, viel anleiten, du kannst öffentlich in Interviews die Zusammenarbeit mit 'nem Trainer in dem Fall auch loben, aber am Ende musst du Taten sprechen lassen und die sieht man nur auf dem Platz", betonte er.

Vom Aufstieg wollte Weber erst einmal nichts mehr wissen: "Wir sind jetzt aktuell Zwölfter mit 25 Punkten, damit können wir nicht zufrieden sein."

Klare Reaktion nach Blamage in Regensburg gefordert: Erreicht Cristian Fiél die Mannschaft noch?

Cristian Fiél (44, l.) ist auch auf die Hilfe seiner Führungsspieler rund um Jonjoe Kenny (27) angewiesen.
Cristian Fiél (44, l.) ist auch auf die Hilfe seiner Führungsspieler rund um Jonjoe Kenny (27) angewiesen.  © Soeren Stache/dpa

In den kommenden Wochen sei es oberstes Ziel, "Spiele zu gewinnen und Stück für Stück in der Tabelle wieder zu klettern und da brauchen wir jetzt nicht von Aufstieg oder solchen Themen zu sprechen".

Zur Wahrheit gehöre aber auch, dass man mit Haris Tabakovic (30) und Marc Oliver Kempf (30) zwei Leistungsträger zu Saisonbeginn abgeben musste und Unterschiedspieler Fabian Reese (27) im Prinzip die komplette Hinrunde verletzungsbedingt verpasste.

Auch aus diesem Grund stellte sich der Hertha-Manager demonstrativ hinter seinen Trainer: "Wir haben uns für einen klaren Weg entschieden [...] und insofern gibt es da auch überhaupt nichts zu diskutieren", stellte er auf Nachfrage mit Nachdruck klar.

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Sollte eine deutliche Reaktion im Top-Spiel am Samstag (20.30 Uhr/Sky) gegen den Aufstiegskandidaten 1. FC Kaiserslautern ausbleiben, dürften wohl auch die Fans im heimischen Olympiastadion langsam aber sicher auf die Barrikaden gehen, was sich in den Kommentaren unter dem YouTube-Video bereits lautstark andeutet.

Spätestens dann muss die sportliche Führungsriege um Benjamin Weber womöglich doch hinterfragen, ob Cristian Fiél die Mannschaft überhaupt noch erreicht.

Titelfoto: David Inderlied/dpa

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