Hertha holt Gersbeck zurück: Was wird jetzt aus Christensen?
Berlin - Was sich angedeutet hat, ist nun perfekt: Hertha BSC holt Marius Gersbeck (27) zurück an die Spree. Der Torhüter wechselt vom Karlsruher SC zur Alten Dame. Möglich macht das eine Rückkaufklausel, die sich die Berliner bei seinem Abgang 2019 sicherten.
Vier Jahre lang hütete er beim KSC den Kasten, absolvierte insgesamt 100 Pflichtspiele, kehrt jetzt aber zu seinem Herzensverein zurück.
"Wir freuen uns sehr, dass Marius sich dafür entschieden hat, die kommenden Herausforderungen mit uns anzugehen", sagt Sportdirektor Benjamin Weber (43) in einer Vereinsmitteilung.
"Er ist Herthaner durch und durch, hat sich in Karlsruhe zu einem der besten Torhüter der Liga entwickelt und bringt alle Fähigkeiten mit, um ein wichtiger Rückhalt für unser Team zu sein."
Hertha plant längerfristig mit dem Keeper. Das zeigt die Vertragsdauer bis 2026. "Es ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl, im Profibereich in der Heimat spielen zu dürfen. Nun möchte ich meinen Teil zum Erfolg des Teams beitragen und der Mannschaft so gut wie möglich weiterhelfen", freut sich auch der Schlussmann.
Nur in welcher Roller ist noch unklar: als neue Nummer eins oder als Herausforderer von Oliver Christensen (24)? Der Däne entwickelte sich in seiner ersten Saison als Nummer eins zum absoluten Publikumsliebling, soll aber auch Interesse aus England geweckt haben.
Neue Nummer eins für Hertha BSC?
Bleibt er auch in der 2. Liga, dürfte Gersbeck die Rolle des gefeuerten Rune Jarstein (38) einnehmen, um als erfahrene Nummer zwei Druck aufzubauen. Geht Christensen, duelliert sich Gersbeck mit Nachwuchsspieler Tjark Ernst (20) um einen Stammplatz im Hertha-Kasten - mit Vorteilen für Gersbeck.
Beide feierten ein herausragendes Bundesliga-Debüt: Gersbeck trieb als 18-Jähriger Borussia Dortmund beim 2:1-Auswärtssieg mit seinen Paraden zur Verzweiflung. Auch dank Ernst feierte der Hauptstadtklub in Wolfsburg (ebenfalls 2:1) noch einen versöhnlichen Saisonabschluss. Gersbeck aber bringt noch mehr Erfahrung mit und ist ein Inbegriff des Berliner Wegs. Er durchlief alle Jugendteams und stand selbst noch als Nachwuchsspieler in der Kurve.
Jetzt könnte er als Nummer eins zurückkehren. Zumindest Gersbecks Rückennumer 35, die er auch schon beim KSC trug, zeigt, dass Hertha Christensen nicht auf Teufel komm raus verkaufen möchte. Der Däne behält also mindestens auf dem Trikot die Nummer eins. Ob der 24-jährige Schlussmann aber weiter den Hertha-Kasten hütet, ist völlig offen.
Titelfoto: Tom Weller/dpa, Federico Gambarini/dpa