Hertha gegen FCM: Handelte der Schiri überhaupt regelkonform?

Berlin – Was war da wieder los? Nach dem Kracher-Spiel der Hinrunde konnte auch die gestrige Partie zwischen Hertha und dem FCM so manche Überraschung bieten. Sogar eine verfrühte Halbzeitpause und einen Wiederanpfiff an der Eckfahne statt im Mittelkreis. Doch war das regeltechnisch korrekt?

Auf dem grünen Rasen fünf Tore und ordentlich Action, dennoch stand Florian Exner (33) im Mittelpunkt. Er führte souverän durch eine verrückte Partie. (Archivbild)
Auf dem grünen Rasen fünf Tore und ordentlich Action, dennoch stand Florian Exner (33) im Mittelpunkt. Er führte souverän durch eine verrückte Partie. (Archivbild)  © Marcus Brandt/dpa

Einfache Antwort: Ja!

Als Schiedsrichter Florian Exner (33) die beiden Mannschaften noch vor Ablauf der Nachspielzeit der ersten Hälfte unter dem Berliner Abendhimmel in die Kabinen schickte, machte der 33-Jährige keinen Fehler – er ließ die Entscheidung sogar durch Köln absegnen.

Florian Exner: "Ich habe das mit beiden Kapitänen und beiden Trainern abgesprochen. Alle waren der Meinung, dass es eine gute Entscheidung war. Die Verletzungsgefahr ist natürlich hoch für die Spieler, wenn sie sich abkühlen und dann weiterspielen müssen. Deshalb haben wir heute diesen im Profibereich eher seltenen Weg gewählt."

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Souverän und in einer für ihn ungewöhnlichen Situation stand Exner nach dem Spielende noch lange in den Katakomben des Olympiastadions, um die Fragen der Medienvertreter zu beantworten.

Die getroffene Entscheidung, so ungewöhnlich sie auch erscheinen mag, erwies sich im Nachhinein als äußerst geschickt. Das Schiedsrichtergespann wählte eine unkonventionelle Methode zum genau richtigen Zeitpunkt, ohne sich von den Fans durch ihren Tennisball-Protest zum Narren halten zu lassen oder die Spieler durch eine ausgedehnte Pause in größere Verletzungsgefahr zu bringen.

Und rein ging es. Vorzeitige Pause! Nachspielzeit und Eckball gab es erst in der zweiten Hälfte. Ungewöhnlich, aber clever.
Und rein ging es. Vorzeitige Pause! Nachspielzeit und Eckball gab es erst in der zweiten Hälfte. Ungewöhnlich, aber clever.  © Soeren Stache/dpa

Christian Titz: "Hat grundsätzlich nichts bei Fußballspielen zu suchen"

Nanu, andere Sportart? Der Magdeburger Herbert Bockhorn (29, r.) hatte definitiv das falsche Spielgerät in der Hand. Beide Teams halfen dabei, den Platz von Tennisbällen zu befreien.
Nanu, andere Sportart? Der Magdeburger Herbert Bockhorn (29, r.) hatte definitiv das falsche Spielgerät in der Hand. Beide Teams halfen dabei, den Platz von Tennisbällen zu befreien.  © Soeren Stache/dpa

Die Proteste bleiben zweifellos eine brisante Thematik. Für FCM-Trainer Christian Titz (52) Grund genug, sich auf der Pressekonferenz nach Spielschluss unmissverständlich zu positionieren.

Christian Titz: "Diese Form des Protests hat grundsätzlich bei Fußballspielen nichts zu suchen. Wir kommen nicht, um Spiele zu spielen, die regelmäßig unterbrochen werden. Wir haben Möglichkeiten, unseren Unmut kundzutun, aber das funktioniert nicht – genauso wenig wie andere Formen, die zu Unterbrechungen führen."

Diese Aussage ließ keinen Raum für Interpretationen. Nach einem gebrauchten Abend, an dem seine Mannschaft aufopferungsvoll und die meiste Zeit in Unterzahl um wertvolle Punkte kämpfte, richtete der Fußballlehrer beinahe mahnende Worte an die protestierenden Fans.

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Es bleibt abzuwarten, inwiefern klare Positionierungen wie die des FCM-Trainers bei den Fans Wirkung zeigen können. Die kommenden Spieltage werden es offenbaren. Aktuell ist indes keine Änderung in Aussicht.

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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