Hertha-Frust nach verspieltem Sieg in "komischem Spiel" auf Schalke
Berlin - Schalke 04 und Hertha BSC haben sich am Samstagabend mit einem gerechten Unentschieden getrennt - nach dem Spiel wusste aber keiner so richtig etwas mit dem Ergebnis anzufangen.
Während sich die Berliner über die verspielte Führung ärgerten, haderten die Königsblauen damit, den zwischenzeitlichen Vorsprung nicht ins Ziel gebracht zu haben. "Ein komisches Spiel", analysierte Florian Niederlechner (33) treffend.
Auch Cristian Fiél (44) konnte bei der Pressekonferenz nach der Partie noch gar nicht sagen, "ob das so in Ordnung geht, oder nicht".
Man sei sehr gut in die Begegnung gekommen und verdient in Führung gegangen, "und müssen das zweite Tor schießen", betonte der Hertha-Coach.
Nach dem frühen 1:0 durch Michael Cuisance (25) verpasste Kevin Sessa (24), den zweiten Treffer nachzulegen und so bereits nach 19 Minuten für mehr Ruhe in den Reihen der Alten Dame zu sorgen.
Danach habe man aus unerklärbaren Gründen komplett die Kontrolle verloren, ärgerte sich Fiél. Die Mann-gegen-Mann-Verteidigung habe in dieser Phase nicht mehr gegriffen und man habe dem Gegner zu viele Räume gegeben.
Ergebnis-Frust bei Hertha-Coach Cristian Fiél, Elfer-Frust bei Schalke
Schalke kam dann besser ins Spiel und drehte die Begegnung mit zwei Treffern, über die sich der 44-Jährige aufregte: "Du darfst so am Strafraum nicht verteidigen", monierte er.
Immerhin zeigte seine Truppe nach der Pause eine gute Moral und erzielte den aus seiner Sicht verdienten Ausgleich. Nach einem vermeintlichen Foul an Pascal Klemens (19) zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt und auch der VAR hatte keine Einwände, sehr zum Ärger der Schalker.
Kapitän Kenan Karaman (30) bezeichnete den Pfiff anschließend am Sky-Mikrofon als Fehlentscheidung und auch Übeltäter Ron Schallenberg (26) war sich sicher, dass die Entscheidung zurückgenommen wird: "Für mich ist es zu wenig."
Ob gerecht oder nicht, war Smail Prevljak (29) herzlich egal. Der Joker verwandelte den Strafstoß sicher zum Ausgleich und konnte sich damit über seine erste Bude in der laufenden Spielzeit freuen. Anschließend kippte die Partie aber erneut "und wir geben das Spiel wieder komplett aus der Hand", haderte sein Übungsleiter mit dem weiteren Verlauf der Begegnung.
Immerhin bleiben die Blau-Weißen damit auch im vierten Auswärtsspiel ungeschlagen. Nach der Länderspielpause gilt es, gegen Kellerkind Eintracht Braunschweig endlich den zweiten Heimerfolg einzufahren.
Titelfoto: Fabian Strauch/dpa (Bildmontage)