Hertha droht Verlust von Top-Talent: Geht der nächste vielversprechende Linksverteidiger?

Berlin - Seit Jahren duellieren sich Marvin Plattenhardt (30) und Maximilian Mittelstädt (25) auf der Position des Linksverteidigers. Mit Luca Netz (19) schien das Versprechen für die Zukunft gefunden zu sein, doch Hertha BSC kämpfte vergeblich. Netz wollte lieber zu Borussia Mönchengladbach.

Lukas Ullrich (18) ist in der Bundesliga begehrt.
Lukas Ullrich (18) ist in der Bundesliga begehrt.  © Picture Point / Gabor Krieg

Nun droht der nächste Abgang eines hoffnungsvollen Talents. Schon im Sommer buhlte Gladbach um Lukas Ullrich (18). Die Berliner aber verlängerten per Option, wollen um ihn kämpfen, haben aber neue Konkurrenz bekommen.

Neben den Fohlen buhlen laut Bild-Zeitung noch vier weitere Bundesligisten um den deutschen U19-Nationalspieler: Eintracht Frankfurt, Werder Bremen, VfB Stuttgart und die TSG 1899 Hoffenheim. Zur neuen Saison ist er ablösefrei.

Der 18-Jährige machte schon während der Vorbereitung auf sich aufmerksam, trainiert auch immer wieder bei den Profis mit und soll langsam an die Bundesliga herangeführt werden. Gespielt hat der offensivstarke und beidfüßige Außenverteidiger zwar noch nicht, dennoch hält auch Schwarz große Stücke auf ihn.

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"Ulle ist bei uns im Trainingsbetrieb, spielt für die deutsche U19 und sammelt Spielpraxis bei unserer U23. Er ist ein großes Talent, mit dem wir sehr gerne verlängern möchten. Es liegt aber an Ulle, durch die Tür bei uns zu gehen."

Sein Vater sieht das offenbar etwas anders. Er habe sich zwar über die Aussagen des Cheftrainers gefreut. "Ich denke, für jeden Berliner Jugendspieler ist es ein Traum, im Berliner Olympiastadion auflaufen zu dürfen", erklärte sein Papa der Bild-Zeitung. Das sehe auch sein Sohn so. "Allerdings habe ich aktuell Zweifel, dass Lukas bei Hertha BSC tatsächlich eine Perspektive hat."

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Hertha BSC hätte Luca Netz (19) gerne gehalten, doch er sah bei Borussia Mönchengladbach die bessere Alternative.
Hertha BSC hätte Luca Netz (19) gerne gehalten, doch er sah bei Borussia Mönchengladbach die bessere Alternative.  © Sven Hoppe/dpa

Der Grund: Er trainiert offenbar die meiste Zeit wieder bei der U23. Daher teile er die Meinung von Schwarz nicht. "Es gibt keine offene Tür. Und eine Grundlage für eine 'Verlängerung' ist ebenfalls nicht vorhanden, weil aktuell kein konkretes Angebot vorliegt."

Wichtig scheint vor allem die Perspektive zu sein. Das könnte das große Plus der finanziell klammen Berliner, die wieder verstärkt auf die Jugend setzten wollen, sein. Die Verträge der beiden Platzhirsche Plattenhardt und Mittelstädt laufen am Saisonende aus. Mit nur einem wird wohl nur verlängert.

Chancenlos dürfte Hertha zumindest nicht sein. Die Perspektive muss stimmen, wie sein Berater klarstellt. Mittelfristig soll Ullrich ein Bundesliga-Spieler werden - wo auch immer.

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"Die Grundvoraussetzung dafür ist, dass er zunächst ein fester Bestandteil im Trainingsbetrieb der ersten Mannschaft ist und dort dann später auch Stammkraft wird. Auf dem Weg dahin ist vieles möglich", so Umut Schleyer zur "Bild".

Titelfoto: Picture Point / Gabor Krieg

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