Hertha droht Lizenzentzug: Fans sammeln Geld
Berlin - Spätestens auf der Mitgliederversammlung ist es den Herthanern bewusst geworden, wie schlecht es um ihren Herzensverein bestellt ist. Noch ist nicht klar, in welcher Liga Hertha BSC in der neuen Saison spielen wird - und das nicht nur aus sportlichen Gründen. Sogar ein Lizenzentzug ist immer noch möglich.
"Ja. Wenn wir die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit nicht nachweisen können, werden wir keine Lizenz erhalten", sprach Geschäftsführer Thomas Herrich Klartext.
Die Berliner arbeiten "mit Hochdruck und sind zuversichtlich", die von der DFL geforderten Forderungen zu erfüllen. Sie müssen nachweisen, dass die kommende Saison durchfinanziert ist.
Einer der Knackpunkte soll die Rückzahlung einer 40-Millionen-Fan-Anleihe sein, die im November fällig wird. Und nun kommen erneut die Fans ins Spiel. Auf "gofundme" wird bereits Geld gesammelt.
"Was geschehen ist geschehen und wir können nicht ändern was passiert ist. Jetzt heißt es gemeinsam aus der Krise, gemeinsam aus der Not ein Wunder schaffen. Nichts ist unmöglich und wenn uns eins ausmacht, dann ist es der Zusammenhalt", heißt es in der Beschreibung.
Ins Leben gerufen hat den Spendenaufruf Marvin Brumme (37). Vielen Herthanern dürfte der Name noch ein Begriff sein. Der 37-Jährige wollte vergangenen Sommer noch selber Präsident werden. Daraus wurde bekanntlich nichts. Der krasse Außenseiter bekam am Ende lediglich 26 Stimmen.
Marvin Brumme ruft zur Aktion "Gemeinsam sind wir Hertha" auf
"Wir wollen und möchten Hertha retten und alles Mögliche machen, dieses Ziel zu erreichen. Wir stecken in einer Finanzkrise. Das ist kein Geheimnis mehr. Deswegen beginnt hier und jetzt die Aktion 'Gemeinsam sind wir Hertha'", ist die Liebe zum Hauptstadtklub nicht abgekühlt.
Doch nicht nur die Anhänger sollen sich angesprochen fühlen. "Alle Angestellten des Vereins, die Geschäftsführung und der Vorstand, einfach alle Verantwortlichen des Vereins von Hertha BSC sind freundlich dazu aufgerufen einen kleinen Beitrag zu leisten."
Viel zusammengekommen ist bislang allerdings noch nicht. Von dem angepeilten ersten Etappenziel von 100.000 Euro ist man noch weit entfernt. Lediglich 180 Euro kamen innerhalb von 23 Stunden zusammen.
Titelfoto: Jean-Marc Wiesner/dpa