Hertha-Drama bei Endspiel in Düsseldorf: Fliegt Fiel jetzt?

Düsseldorf/Berlin - War's das jetzt für Cristian Fiél? Hertha BSC hat auch das "Endspiel" auf dramatische Weise in den Sand gesetzt. Gegen Fortuna Düsseldorf setzte es nach früher Führung noch ein 1:2 (1:0). Fiél wackelt nun gewaltig!

Fabian Reese (l.) sorgte mal wieder für den Unterschied.  © Roland Weihrauch/dpa

Von den letzten acht Spielen konnte die Alte Dame nur ein einziges gewinnen. Die neuerliche Pleite ist schon die vierte Niederlage nacheinander. Die Berliner sind im freien Fall! Zieht Benjamin Weber nun die Reißleine?

"Wir haben jetzt drei gute Spiele gemacht, aber am Ende immer nichts mitgenommen. Am Ende ist Fußball leider - so hart es klingt - ein Ergebnissport. Wir werden jetzt erstmal nach Hause fahren und - wie wir es immer machen - alles gemeinsam analysieren", sagte der Sportdirektor bei Sky auf die Trainer-Frage angesprochen.

Die Berliner Medienlandschaft sprach unter der Woche von einem Endspiel. Auch Fiel verlangte nichts anderes als einen Sieg. Danach sah es auch lange aus. Wer sonst als Fabian Reese sorgte für die frühe Führung.

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Innerhalb von drei Minuten aber gaben die Berliner den Befreiungsschlag aus der Hand. Vom Doppelschlag des eingewechselten Dzenan Pejcinovic konnte sich der Hauptstadtklub nicht mehr erholen.

Hertha mit mutigem Start. Von dem taumelnden Boxer der letzten Wochen war zunächst nichts zu sehen. Selbstbewusst ging es nach vorne und endlich belohnte sich die Alte Dame - natürlich durch Reese.

Schon gegen Kaiserslautern war der Flügelflitzer der auffälligste Mann. Zunächst wurde sein erster Versuch noch geblockt, Fortuna aber bekam die Kugel einfach nicht weg. Reese ließ sich nicht zweimal bitten, schlug im Strafraum einen Haken und jagte das Spielgerät in die lange Ecke - die frühe Führung (13. Minute)!

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Doppelpacker Dzenan Pejcinovic wurde zum Hertha-Schreck.  © Roland Weihrauch/dpa

Hertha BSC verspielt Führung in drei Minuten

Für Cristian Fiel könnte die vierte Niederlage in Serie das Aus bedeuten.  © Roland Weihrauch/dpa

Anders als noch in der Hinrunde bremste der Führungstreffer die Berliner nicht aus. Sie machten weiter - vor allem über Reese. Diesmal aber blieb Kastenmeier der Sieger.

Der Hauptstadtklub ließ kaum was zu, ließ den Ball gut laufen, brauchte aber zu Beginn der zweiten Hälfte das nötige Alu-Glück. Marton Dardais Klärungsversuch wäre beinah im eigenen Kasten gelandet, die Latte verhinderte jedoch das Eigentor.

Hertha suchte das 2:0, dann aber zeigte sich mal wieder, wer oben mitspielt und wer einen Negativlauf hat. Ausgerechnet ein eigener Vorteil und die Chance zu erhöhen, flog den Gästen um die Ohren! Düsseldorf leitete den Konter ein, den der eingewechselte Dzenan Pejcinovic verwandelte (55.). Nur drei Minuten später stach der Joker erneut zu, weil die Berliner wieder einmal einen Standard nicht verteidigen konnten (58.).

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Was für ein maximal bitterer Spielverlauf: Hertha hatte alles unter Kontrolle und gab in wenigen Minuten alles aus der eigenen Hand. Wie aus dem Nichts liefen sie plötzlich einem Rückstand hinterher.

Man konnte den Herthanern nicht vorwerfen, gegen ihren Trainer zu spielen. Sie versuchten alles, das Selbstvertrauen aber wurde nicht gerade größer. Maza und Schuler (Pfosten) hatten zwar den Ausgleich auf dem Kopf, vom Doppelschlag konnten sie sich aber nicht mehr erholen. Trotz starker Leistung setzte es die nächste Pleite. Die Luft für Fiel wird immer dünner.

Statistiken zum Spiel Fortuna Düsseldorf gegen Hertha BSC

Fortuna Düsseldorf - Hertha BSC 2:1 (0:1)

Fortuna Düsseldorf: Kastenmeier - Lunddal Fridriksson (87. M. Zimmermann), Oberdorf, Siebert, Heyer - Kwarteng (46. Pejcinovic), Haag, Johannesson, van Brederode (73. Gavory) - Niemiec (46. Appelkamp), Kownacki (86. Vermeij)
Hertha BSC: Gersbeck - Kenny, Gechter, Marton Dardai, Zeefuik - Klemens (69. Schuler), Karbownik (77. Demme) - Cuisance, Maza, Reese - Scherhant (78. Winkler)

Schiedsrichter: Tobias Reichel (Stuttgart)

Zuschauer: 39000

Tore: 0:1 Reese (13.), 1:1 Pejcinovic (55.), 2:1 Pejcinovic (58.)

Gelbe Karten: Siebert (2) / -

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Tabelle 2. Bundesliga

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 1. FC Köln 22 36:28 40
2 Hamburger SV 22 48:29 39
3 1. FC Kaiserslautern 22 39:31 39
4 1. FC Magdeburg 22 47:33 38
5 Fortuna Düsseldorf 22 39:31 37
6 SC Paderborn 07 22 36:28 37
7 SV 07 Elversberg 22 40:30 35
8 Hannover 96 22 28:22 34
9 1. FC Nürnberg 22 41:37 34
10 Karlsruher SC 22 40:42 30
11 FC Schalke 04 22 39:41 27
12 SpVgg Greuther Fürth 22 31:43 26
13 SV Darmstadt 98 22 38:37 25
14 Hertha BSC 22 32:36 25
15 Eintracht Braunschweig 22 21:39 21
16 SC Preußen Münster 22 24:32 20
17 SSV Ulm 1846 22 24:30 17
18 SSV Jahn Regensburg 22 14:48 15

Die Tabelle der 2. Bundesliga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Zweitliga-Meister und steigt in die 1. Bundesliga auf. Letzteres gilt auch für Rang 2. Platz 3 spielt mit dem drittletzten Rang der Bundesliga um Aufstieg oder Verbleib in Deutschlands höchster Fußball-Spielklasse.

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